Aktion: Velbert will Haiti helfen

Nach dem Vorbild der großen Hilfsaktion nach dem Tsunami organisiert das DRK ein Benefizkonzert und bittet um Spenden.

Velbert. Das Erdbeben in Haiti hat unvorstellbares Leid verursacht. Um in dem Land, das schon vor der Jahrhundertkatastrophe zu den ärmsten der Welt zählte, beim Wiederaufbau zu helfen, veranstaltet das Deutsche Rote Kreuz in Velbert gemeinsam mit den Ortsverbänden Neviges und Langenberg am 20. Februar im Forum Niederberg ein Benefizkonzert.

Mit dem Erlös und weiteren Spenden soll nach Vorbild des Projekts von Teunom ein konkretes Vorhaben in Haiti gefördert werden. Im Rahmen der Aktion "Velbert hilft" nach dem Tsunami im Dezember 2004 hatte der DRK-Ortsverband in dreieinhalb Monaten 84000 Euro gesammelt. Damit sind in der indonesischen Kommune Teunom drei Grundschulen wieder aufgebaut worden.

"Die Erfahrungen mit diesem Projekt haben uns gezeigt, dass Hilfe nicht nur akut, sondern gerade auch später beim Wiederaufbau erforderlich ist", erläutert Heinz Schemken.

Es gehe darum, nachhaltig zu helfen, betont der Vorsitzender des Ortsverbandes: "Was besonders bewegt, ist das Schicksal der Kinder. Für sie muss intensivste Aufbauarbeit geleistet werden." Denn, so befürchtet der Alt-Bürgermeister, "es werden viele in Vergessenheit geraten".

Zurzeit stehen im Katastrophengebiet noch Erstversorgung und Soforthilfe im Vordergrund. Stefan Vieth, stellvertretender Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Mettmann, teilte aus dem aktuellen Lagebericht mit, dass im Moment zwanzig Rote-Kreuz-Einheiten aus 14Nationen in dem Karibikstaat im Einsatz sind.

Das Deutsche Rote Kreuz ist mit 55 Mitarbeitern vor Ort und betreibt in der Hauptstadt Port-au-Prince eine Basis-Gesundheitsstation, die rund 200 Patienten pro Tag behandeln kann, sowie ein mobiles Krankenhaus mit eigener Trinkwasseraufbereitung in Carrefour.

Für das Benefizkonzert, dessen Schirmherrschaft Bürgermeister Stefan Freitag übernommen hat, gibt es bereits zahlreiche Zusagen. Auftreten wollen der Musikzug der Feuerwehr, die Gospelchöre "Enjoy Gospel" der Gemeinden St. Paulus und Don Bosco sowie "Voice’ Spirit" der evangelischen Gemeinde Tönisheide und die Schlossstadtsänger.

Gespannt sein darf man auf die Beiträge der Musik- und Kunstschule, die neben "The Music of Led Zeppelin" in der ungewöhnlichen Kombination von sechssaitigem E-Bass und einem Streichquartett zwei junge Damen mit Musicalmelodien und den 13-jährigen Pianisten Constantin Knoll mit Werken von Bach, Beethoven und Liszt präsentiert. Das junge Talent ist bereits Student an der Robert-Schumann-Hochschule. "In der breiten Mischung sollen sich alle Velberter wiederfinden", begründet Schemken die Auswahl.

Unterstützung erhält das DRK auch von der Stadt. So stellt der Kultur- und Veranstaltungsbetrieb das Forum kostenfrei zu Verfügung. Das Catering übernimmt der neue Pächter des Theatercafés, die Firma Most GmbH: "Sie will den Reinerlös ebenfalls unserer Aktion spenden", berichtet Schemkens Stellvertreterin Mechthild Exner.

Des weiteren soll vor und während des Konzerts ein Spendenbuch ausliegen: "Wir können zwar kein Laufband mit dem aktuellen Spendenstand wie im Fernsehen einblenden, werden aber die Zwischenstände bekannt geben", so Exner.

Ein Projekt für die Spenden soll ausgewählt werden, sobald es an den konkreten Wiederaufbau geht. Schemken steht dazu in engem Kontakt mit dem DRK-Präsidenten Rudolf Seiters.

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