Acht Franziskaner verlassen Nevigeser Kloster

Die Versetzungen sollen bis Jahresende geschehen. Als Grund wird Überalterung genannt.

Neviges. Die Nachricht schlug in Neviges wie eine Bombe ein: Acht Franziskaner, die zum Teil über Jahrzehnte in Neviges gewirkt haben, verlassen das Kloster. Sie werden versetzt oder treten in den Ruhestand. "Es gibt große Veränderungen", sagte Wallfahrtsleiter Herbert Schneider nach der Tiersegnung.

Er selbst ist auch von der Versetzung betroffen. Die Wechsel sollen bis zum Jahresende vollzogen sein. Der Grund ist die Überalterung der Franziskaner in Neviges. "Es müssen jüngere Leute her", sagt Herbert Schneider. "Das kann eine Chance für den Orden sein."

Die ehemals vier Franziskanerprovinzen in Deutschland sind am 1. Juli dieses Jahres zu einer Provinz mit Sitz in München zusammengelegt worden. In zahlreichen Klöstern gibt es deshalb Versetzungen. Die Namen der kommenden Franziskaner und scheidenden Brüder sowie ihre neuen Funktionen sind bekannt.

Wallfahrtsleiter Herbert Schneider geht zurück nach Mönchengladbach. Er wird dort als Visitator für Glaubensfragen zuständig sein und die Duns-Scotus-Stifung leiten. Pater Damian geht nach Ohrbeck bei Osnabrück. Pater Roland wohnt bereits seit einiger Zeit im Altenzentrum in Dortmund; Bruder Stephan, Bruder Ferdinand und Bruder Georg werden ihm dorthin folgen. Pater Nathanael wechselt nach Hamburg, um dort in der Studentenseelsorge tätig zu sein, Bruder Marcio wird in Rheda-Wiedenbrück die Jugend betreuen. Bruder Lambertus geht als Ökonom zur Provinzleitung nach München.

Diese Veränderungen sind erst seit wenigen Tagen bekannt, gestern sind sie Neviges öffentlich gemacht worden. Dass sich im Kloster ein Wandel vollziehen würde, hatte sich zuvor in der Bevölkerung herumgesprochen. Pater Herbert hatte bereits Ende September auf Anfrage der WZ bestätigt, dass es Veränderungen im Kloster geben werde.

Neuer Wallfahrtsleiter und Guardian wird Othmar Brüggemann. Frank Krampf wird Pfarrer, Wolfgang Strotmeier unterliegt die Wallfahrtsseelsorge, Peter Fobes wird Pförtner, Konrad Pendzich pflegt die Außenanalgen wie den Marienberg, Jakobus Maria Raschko wird Pfarrvikar, Thomas Kreher Sakristan. Pater Bernardin und Volkwart Klein bleiben in Neviges.

Die Besucher Ursula und Karl-Heinz Reith vom Dönberg sind gerne im Mariendom. "Eine schöne Zeit ist vorbei", sagen sie traurig. "Hoffentlich wird in der Nevigeser Marienwallfahrt nicht zu viel verändert", sagen beide. Einen Termin hat sich das Ehepaar bereits vorgemerkt: Am 1. November soll es einen gemeinsamen Abschied von den scheidenden Franziskanern geben.

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