AaG Automation: Wirtshaus wird Firmensitz

Lothar Hofer hat das Haus Koxhof 23 saniert und umgebaut und ist mit seinem Betrieb AaG Automation dort eingezogen.

Wülfrath. Da hat sich was verändert: Das Haus Koxhof 23 hat ein neues Gesicht. 1909 aus Stein erbaut, ist es jetzt im Erdgeschoss komplett mit hellem Lärchenholz verkleidet — ein noch ungewohnter Anblick.

Eingezogen ist in Koxhof die Firma AaG, Automation am Gebäude, von Lothar Hofer. Der Betrieb war bis vor kurzem an der Dieselstraße beheimatet. Im Gebäude wird zwar jetzt schon gearbeitet, die offizielle Einweihung soll jedoch in etwa zwei Monaten gefeiert werden.

Das Haus mit dem verschieferten Giebel hat eine lange Geschichte. Einst war es ein Wirtshaus. „Es gibt Hinweise darauf, dass dort im Keller geschlachtet wurde“, sagt Firmenchef Lothar Hofer (53). Daraus entwickelte sich eine Gastronomie. Der Name „Düssel Quelle“ prangt noch immer über dem Haupteingang und soll als Erinnerung an vergangene Zeiten soll auch bleiben, ebenso wie die Figur des Nachtwächters an der Seitenwand.

Das farbige Relief zeigt einen schlafenden Nachtwächter mit wallendem blonden Haar unter einem grünen Hut. Gewandet mit brauner Weste mit grünen Aufschlägen, hält er einen Schlüsselbund in der linken Hand, die im Schlaf herabhängende rechte Hand hält die Laterne. Sein Horn hat er umgeschnallt. Vielleicht ist er auf seinem Gang durch Schlupkothen in der „Düssel Quelle“ eingekehrt und macht nun ein Schläfchen.

Das Bild, das jetzt vom Holz eingerahmt wird, soll aufgewertet werden. Die Farben werden aufgefrischt, der Nachtwächter wird beleuchtet und soll noch einen Glasschutz erhalten.

Zuletzt war im Haus Koxhof 23 das Hotel „Kim“ beheimatet, im Restaurant wurde koreanische Küche angeboten. Auch durch die Bauarbeiten, die über die Jahre hinweg in Schlupkothen durchgeführt wurden, soll der Umsatz zurückgegangen sein. Von einem Tag zum anderen verließen die Pächter Restaurant und Hotel. „Die Tische waren noch gedeckt, die neuen Zimmer aufgeräumt, als warteten sie auf neue Gäste. Nach einigen Wochen richteten sich Katzen in den Zimmern häuslich ein“, berichtet ein Nachbar.

Das Haus stand einige Jahre leer, drohte zwangsversteigert zu werden. Lothar Hofer, der immer sein eigener Herr in der eigenen Immobile sein wollte, bekam den Zuschlag und entdeckte in dem Gebäude viel Erhaltenswertes. So wurde im Zuge der Renovierung eine Stuckdecke freigelegt.

Neben der Holzverkleidung, die der Dämmung dienen soll, sind auch die Fenster dreifach verglast worden. Ein Ausstellungsraum für Kunden, die sich für Gebäudetechnik interessieren, ist vorgesehen. Die Firma setzt alternative Energiekonzepte um. „Wir wollen auch noch ein kleines Blockheizwerk einrichten“, sagt Hofer. Für die Mitarbeiter — er beschäftigt Betriebstechniker, Elektrotechniker und bildet aus — soll im Keller ein Fitnessbereich entstehen. Wie viel er in das Gebäude investiert, möchte der Wülfrather nicht sagen.

Fest steht aber: Das Haus ist alarmgesichert — der Nachtwächter kann in Ruhe weiter schlafen.

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