„Wir müssen Wülfrath neu ausrichten“

SPD beschließt ihr Wahlprogramm. Manfred Hoffmann stellt seine Schwerpunkte vor.

Wülfrath. An Rheinkalk kommt an diesem Abend auch in der Awo niemand vorbei. Der geplante Stellenabbau im Werk Flandersbach beschäftigt auch die SPD-Mitgliederversammlung. Für Bürgermeister-Kandidat Manfred Hoffmann ist die Krise bei Kalk auch ein Beleg für den Strukturwandel, dem man in Wülfrath begegnen müsse.

"Kalk bleibt wichtig für unsere Stadt. Trotzdem muss Wülfrath in der Wirtschaft neu ausgerichtet werden", fordert Hoffmann und greift seinen alten Slogan "Von der Kalk- zur Kulturstadt" wieder auf.

Dieser schmälere nicht die Bedeutung Rheinkalks, skizziere aber die Notwendigkeit, Alternativen aufzuzeigen: Dienstleistung, Tourismus und eben auch Kultur nennt Hoffmann als Felder, die für die Zukunft bearbeitet werden müssten.

Aus Sicht von Hoffmann haben die Stellenstreichungen auch Auswirkungen auf den Haushalt der Stadt, "wenn nicht in diesem Jahr, dann aber 2010". Auch mit Blick auf den angekündigten Arbeitsplatzabbau bei Tedrive müsse davon ausgegangen werden, dass die Einnahmen aus dem Anteil an der Einkommenssteuer sinken werden.

"Ich hoffe, im Rathaus hat man Pläne in der Schublade, wie man auf diese Ausfälle reagieren kann, um das Haushaltssicherungskonzept nicht zu gefährden", sagt Hoffmann.

Einstimmig beschließt die SPD - 27 Genossen sind anwesend - ihr Kommunalwahlprogramm, das auch unter der Überschrift "Wülfrath: Stadt mit Zukunft" steht. Hoffmann sieht seine Kandidatur auf der Basis der Parteiideen, formuliert daraus aber eigene Schwerpunkte. Zu denen zählt er die Stadtentwicklung.

Die SPD will diese künftig von der Innenstadt aus definieren: "Jede neue Entwicklung muss auf ihre Wechselbeziehung zur Innenstadt überprüft werden." Bildung, die "soziale Stadt" - zum Beispiel die frühzeitige Integration von Migranten und das Fördern von Ehrenamt sowie sozialen Netzwerken - und eine Politik, die "Kultur und Freizeit als Herausforderung des demografischen Wandels versteht", sind weitere Eckpfeiler auf der Agenda eines Bürgermeisters Manfred Hoffmann. Er plädiert unter anderem für interkommunal abgestimmte Kulturprogramme.

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