30 neue Stellen in der Pflege

Weil viele Mitarbeiter in feste Jobs übernommen wurden, bietet die Bergische Diakonie über ihre Tochter PfG jetzt weitere Stellen an.

Wülfrath. „Das ist eine einzige Erfolgsstory“, urteilt Norbert Voigt. Der Personalleiter der Bergischen Diakonie Aprath (BDA) ist auch Geschäftsführer der Zeitarbeitsfirma PfG Personal für Gesundheitswesen GmbH. Und eben diese schreibt die Geschichte, die ihn so jubeln lässt. Waren vor elf Monaten noch 49 Mitarbeiter in der Gesellschaft, sind es jetzt nur noch sieben. „42 Mitarbeiter sind in feste Arbeitsverhältnisse bei der BDA gewechselt“, sagt Voigt. Jetzt suchen er und die Bundesagentur für Arbeit (BA) wieder Mitarbeiter für die PfG. 30 Stellen sind zu besetzen.

„Der demografische Wandel spielt uns in dier Karten“, weiß Werner Schneider, Geschäftsführer der Wuppertaler Arbeitsagentur. Der Arbeitsmarkt in der Pflege wachse. Auch Unqualifizierte hätten gute Chancen. „Der Job ist eine krisensichere Aufgabe. Hier gibt es keine Automatisierung, wenn es um die Betreuung von alten Menschen geht“, fügt er hinzu. Von der steigenden Nachfrage würde nicht nur die BA, sondern auch Job-Center profitieren. Ein Problem sei allerdings, das der Arbeitsplatz in der Pflege einen nicht so guten Ruf habe, „weil die Bedingungen schwer sind und die Bezahlung niedrig“.

Voigt hält dagegen, dass die BDA alles tue, „dass unsere Mitarbeiter lange gesund bleiben“. Die Einstiegsbezahlung bei der PfG liege mit einem Stundensatz von 9,05 Euro höher als die tarifliche Vorgabe.

In der PfG sollen schnellstmöglich 30 Stellen besetzt werden. „Auch Quereinsteiger sind willkommen“, so Voigt. Die werden in einer neunwöchigen Qualifikationsmaßnahme fit für den Beruf gemacht: Servicekräfte in der Pflege. „Sie erhalten eine Grundausbildung in Pflege und Hauswirtschaft“, erläutert Stefan Wilder, der das BDA-Bildungszentrum leitet.

Carmen Alvarez-Monero hat diesen Weg beschritten. Die 31-Jährige hat drei Söhne und ist gelernte Kinderpflegerin. In einem Praktikum hat sie erkannt, „dass ich gerne mit alten Menschen arbeite“. Es sei zwar ein „sehr, sehr harter Job, aber man kriegt viel zurück. Ja, es ist herrlich“. Nun will sie Erfahrung sammeln und sich weiter qualifizieren. Das sei ausdrücklich möglich: „Den PfG-Mitarbeitern stehen die gleichen Fortbildungsmöglichkeiten wie unseren Stammkräften zur Verfügung“, streicht Voigt heraus.

Die PfG ist für die BDA nicht nur ein Reservoir potenzieller neuer Mitarbeiter und eine schnelle Eingreiftruppe für die Pflegeheime. Die Gesellschaft trägt auch dazu bei, Kosten zu reduzieren. Voigt: „Trotz unserer eigenen Zeitarbeitsfirma zahlen wir an andere Leiharbeitsunternehmen 250 000 Euro im Jahr.“ Der Bedarf an Arbeitskräften ist auch an diesen Zahlen abzulesen: 2007 hatte die BDA rund 1200 Mitarbeiter, aktuell sind es laut Voigt nahezu 1500. „Ja, die Pflege ist ein schnell wachsender Arbeitsmarkt. Wo gibt’s das noch?“

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