Wirtschaftsförderung im Kreis Mettmann: Entwicklungshilfe für Händler

Die IHK will sich in diesem Jahr noch stärker für den Einzelhandel engagieren und hat dafür neue Projekte aufgelegt.

Kreis Mettmann/Velbert. Den Einzelhandel in den kreisangehörigen Städten will die Industrie- und Handelskammer (IHK) in diesem Jahr noch stärker unterstützen, als sie dies schon in der Vergangenheit getan hat. Dies erklärte gestern der Leiter der IHK-Zweigstelle Velbert, Ulrich Hardt bei der Vorstellung der für dieses Jahr im Kreis Mettmann geplanten Projekte.

"Der Wettbewerb ist größer geworden, da wollen wir den Handel und die Städte unterstützen", erklärte Hardt und unterfüttert dies mit bundesweiten Erhebungen: So sei der Umsatz insgesamt in den vergangenen 17 Jahren nicht gestiegen, der Anteil des Einkommens, den die Bürger für den Konsum zur Verfügung haben, von 35 auf 28 Prozent gesunken und die Verkaufsflächen gleichzeitig gewachsen. Die Städte müssten, so betont es auch der IHK-Fachmann für Stadtentwicklung Michael Rüscher, stärker denn je ihre Standortvorteile herausarbeiten und stärken.

Neben den Kunden- und Geschäftsbefragungen, die in diesem Jahr mit Untersuchungen in Wülfrath (im März), in Haan-Gruiten (April/Mai) und in Langenfeld (Herbst) fortgesetzt werden sollen, macht die IHK weitere Angebote: So hat Rüscher Haan und Monheim als ersten Städten im Kreis die Erarbeitung von Standortexposés angeboten - Hochglanzbroschüren, mit für den Handel relevanten Zahlen und Fakten, die zur Anwerbung neuer Geschäfte genutzt werden können. "Bis jetzt habe ich noch keine Reaktionen darauf", muss Rüscher allerdings einräumen.

Fortsetzen will die IHK sowohl ihr Forum für Interessen- und Werbegemeinschaften als auch den Informationsaustausch zu den Wochenmärkten, der seit vier Jahren mit Beschickern und den zuständigen städtischen Ämtern gepflegt wird.

Die Tatsache, dass zeitgleich in zahlreichen Städten des Kreises - wie in Monheim, Haan, Mettmann, Hilden, Velbert und Wülfrath - an der Entwicklung neuer Einkaufszentren gearbeitet wird, sieht die IHK positiv. "Konkurrenz belebt nun einmal das Geschäft", sagt Hardt. Er sieht für den Einzelhandel im Kreis Mettmann durchaus Chancen, "wenn man einen guten Branchenmix hinbekommt".

Es seien ja durchaus Investoren vorhanden, die Interesse haben, Objekte wie das Kö-Karree in Mettmann oder die Windhövel-Passage in Haan zu entwickeln. Rüscher vertraut da ganz der Kompetenz dieser Investoren: "Die haben die Situation ganz genau untersucht und wissen, was sie tun."

Und der Leerstand in vielen Innenstädten stehe absolut nicht der Entwicklung neuer attraktiver Flächen für den Einzelhandel entgegen, betont der Stadtentwickler: "Die bestehenden Ladenlokale sind oft zu klein und entsprechen nicht mehr den Grundanforderungen einzelner Branchen."

Auf der anderen Seite seien aber auch deutlich zu hohe Mietforderungen der Immobilien-Eigentümer schuld daran, dass Ladenlokale jahrelang leer stehen, betont Hardt: "Der Leidensdruck bei den Vermietern ist offensichtlich noch nicht hoch genug."

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