Wie Sie trotz Ökostrom-Umlage Geld sparen können

Durch die höhere Umlage zur Förderung von Ökostrom wird Strom 2013 teurer. Ein Energieberater gibt Tipps, wie Bürger ihren Verbrauch verringern können.

Kreis Mettmann. Um den Anteil an erneuerbaren Energien, also Strom aus Sonne, Wind und Wasser, zu steigern, wird die Förderung im kommenden Jahr erhöht. Die im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgelegte Umlage wird auf 5,277 Cent je Kilowattstunde steigen. Hinzu kommen 19 Prozent Mehrwertsteuer.

Da auch die Nutzungsentgelte für das Netz steigen dürften, wird im Schnitt mit einer mindestens zehnprozentigen Kostensteigerung für den Verbraucher gerechnet. Tatsächlich wollen die Stadtwerke Ratingen den Stromtarif ab Januar um rund 15 Prozent erhöhen, in Hilden sind Preiserhöhungen von rund 18 Prozent angekündigt.

Außer der Suche nach dem jeweils günstigsten Tarif kann der Kunde vor allem seinen Stromverbrauch reduzieren, rät der selbstständige Energieberater Stephan Etz aus Wülfrath. „Aber Initiative und Konsequenz sind gefragt, wenn Strom gespart werden soll. Und der Wille, erst einmal Geld auszugeben.“ Seine Tipps:

Investitionen können sich zum Beispiel in neue Geräte lohnen. Denn die „Dauerläufer“, wie Etz sagt, seien die Stromfresser Nummer Eins. Dazu gehören Kühl- und Gefrierschränke, aber auch Heizpumpen. „Da lohnt es sich nachzumessen, wie hoch der Verbrauch ist“, sagt Etz. Möglich ist dies mit einem Stromverbrauchsmesser aus dem Baumarkt. Wer sich das nicht selbst zutraut, kann auch einen Berater hinzuziehen. Bei Neuanschaffungen rät Etz zu A-Drei-Plus-Geräten. „Die kosten vielleicht 100 Euro mehr als ein B- oder ein einfaches A-Gerät, aber die Kosten haben sich nach etwa zwei Jahren amortisiert.“

Wer kann, sollte in Räumen, die nur sporadisch genutzt werden, Bewegungsmelder einsetzen. „So werden Lampen automatisch wieder abgeschaltet, wenn sie nicht mehr benötigt werden“, sagt Etz. Auch auf Dauerbeleuchtung von Hausfluren sollte verzichtet werden.

Aufladegeräte von elektrischen Zahnbürsten oder Handys beispielsweise sollten nicht in der Steckdose bleiben. „Sie ziehen dann weiterhin Strom, der nicht genutzt wird. Das ist unnötiger Energieverbrauch“, sagt der Energieberater.

Fernsehgeräte oder Musikanlage nach Benutzung nicht auf Standby geschaltet lassen: „Lieber das Gerät komplett ausschalten oder den Stecker ziehen“, rät Etz. Wem das zu unbequem ist, kann auch schaltbare Steckdosen oder Funksteckdosen verwenden.

Stephan Etz rät auch dazu, die Kochgewohnheiten zu ändern. „Moderne Backöfen müssen nicht mehr vorgeheizt werden“, sagt er. Und wer Nudeln oder Kartoffeln kocht, sollte nicht kaltes Wasser benutzen, sondern gleich warmes Wasser aus dem Hahn. Wichtig auch: eine zur Topfgröße passende Kochplatte benutzen und Deckel auflegen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort