Überraschendes Neanderland: Der ganze Kreis in 20 Minuten

Marketing: Ralph Gellwitzki hat einen Imagefilm gedreht, der nicht nur Touristen Neues bietet.

Mettmann. Weite Landschaften, wunderschöne Fachwerkhäuser, Burgen und Schlösser, eine große Vielfalt an Museen und Kulturveranstaltungen sowie saubere Hightech-Industrie. Was da über den Bildschirm flimmert, wirkt wie eine Einladung in eine Urlaubsregion. Und doch ist es der Image-Film des Kreises Mettmann - oder des Neanderlandes, wie auch der Film überschrieben ist. Nach langer Vorarbeit ist der filmische Streifzug durch den Kreis nun fertig.

Wer im Kreis zuhause ist, betrachtet ganz automatisch den 20-minütigen Werbefilm immer unter den Gesichtspunkten: Kenne ich - kenne ich nicht. "Uns ging es nicht darum bei zehn kreisangehörigen Städten den Proporz zu halten, sondern tatsächlich die Besonderheiten des Kreises aufzuzeigen", betont Ulrich Rauchenbichler, der als Kreisarchivar für das Drehbuch des 2008 beschlossenen Projektes verantwortlich war. Und Landrat Thomas Hendele ergänzt: "Keine Stadt allein hätte so viel zu bieten. Das Ensemble ist es, das den Kreis stark macht."

Verwirklicht hat das Projekt, das sich der Kreis 30000 Euro kosten ließ, der Hildener Filmemacher Ralph Gellwitzki. Mehr als 20Stunden Filmmaterial hat er gedreht und den Kreis ganz neu erlebt: "Ich habe Ecken kennengelernt, in denen ich noch nie war." Besonders beeindruckt war er von der Ratinger Wasserburg Haus zum Haus. "Ich wusste nicht, dass wir sowas im Kreis haben." Und jeder, der den Film sieht, wird Gründe finden, den gleichen Satz zu sagen. In unterschiedlichen Kapiteln - Landschaften, Freizeit, Wirtschaft, Geschichte, Gastronomie und Kultur - werden Highlights aus den zehn Städten gezeigt.

"Wir haben diese modulare Konzeption gewählt, damit wir für verschiedene Anforderungen einzelne Aspekte herausgreifen können", erläutert Filmemacher Gellwitzki. Denn der Film soll Hotels und Firmen zur Verfügung gestellt werden sowie auf Immobilien- und Tourismusmessen gezeigt werden. Doch Kulturdezernentin Ulrike Haase betont, dass es sich um keinen Wirtschaftsförderungsfilm handelt: "Er schließt an unser Tourismuskonzept für Tagesausflüge aus der Umgebung an. Dafür wollen wir Anregungen geben."

Der Film kann aber auch Grundlage für eigene Streifen der zehn kreisangehörigen Städte werden. Jede Stadt erhält dafür das Material mit Schnittstelle. Allerdings wäre es Gellwitzki natürlich am Liebsten, wenn er als Macher des Kreisfilms daran beteiligt würde.

Abgeschlossen ist das Projekt Image-Film nicht. "Wir werden ihn mit Sicherheit fortentwickeln müssen. Der Kreis lebt ja eben. Und auch da bietet das modulare Konzept Vorteile", erläutert Hendele. Wer den Film sehen möchte, kann ihn sich jederzeit im Internet ansehen. Wer ihn als DVD haben möchte, muss sich an das Kulturamt des Kreises wenden und einen Kostenbeitrag von fünf Euro (inklusive Versand) bezahlen.

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