Studie: Eiszeit wurde dem Neandertaler zum Verhängnis

Nach einer neuen Studie entzogen Temperaturschwankungen die Lebensgrundlage.

Kreis Mettmann. Es gibt neue Erkenntnisse zum Aussterben der Neandertaler: Einer Studie zufolge haben die Neandertaler nicht überlebt, weil sie extreme Klimaschwankungen nicht mehr aushalten konnten. Davon geht eine Forschergruppe um Prof. Gerd-Christian Weniger, Leiter des Neanderthal Museums, aus.

In der Zeitschrift "Quaternary International" fügen die Wissenschaftler Ergebnisse aus verschiedene Forschungsdisziplinen zusammen. "Wir sind überzeugt, dass wir den Mechanismus erkannt haben, der hinter dem Verschwinden der Neandertaler steht", erklärt Weniger.

Die Forscher des an der Universität Köln angesiedelten Sonderforschungsbereiches "Our way to Europe" gehen davon aus, dass die Jäger- und Sammlerpopulationen der Neandertaler in Europa die meisten Kälteschwankungen der Eiszeit überlebt haben. Diese Temperaturunterschiede entstanden aufgrund so genannter Heinrich-Events. Sie wurden im Jahr 1988 erstmals von Hartmut Heinrich erwähnt.

Er beschreibt, wie Eisschilde von Nordamerika aus über den Atlantik trieben und so für einen Temperaturabfall und extreme Trockenphasen sorgten. Dadurch wurde die Lebensgrundlage der Neandertaler zerstört. Insgesamt gab es sechs solcher Heinrich-Events. Die Forschergruppe des Neanderthal Museums geht davon aus, dass die Neandertaler bereits während des vierten Heinrich-Events ausgestorben sind.

Danach seien die ersten anatomisch modernen Menschen aus Westasien nach Europa gekommen und vor etwa 30.000 Jahren ebenfalls ausgestorben.

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