Streit um den mobilen Wachstumsfaktor

CDU-Politiker werfen SPD und Grünen vor, wichtige Straßen nicht ausbauen zu wollen.

Kreis Mettmann. Ein Skandal, Flucht vor der Verantwortung, Flickwerk — wenn es um die Landstraße 239 zwischen Mettmann und Ratingen geht, findet Lutz Lienenkämper, Ex-Verkehrsminister und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag, drastische Worte. Er traf sich gestern mit Parteifreunden aus Ratingen und Mettmann sowie Landrat Thomas Hendele zu einem Ortstermin an der Landstraße.

Die wird ab dem 2. November auf einem Teilstück im Schwarzbachtal saniert, weil es dort im Januar zu einem Erdrutsch gekommen war. Grundsätzlich finden die CDU-Politiker das gut, „weil die Verkehrssicherheit wieder hergestellt werden muss“, wie Landrat Thomas Hendele sagte. „Allerdings haben wir die Befürchtung, dass sich nach der Sanierung im Schwarzbachtal nichts weiter tut und die Sache für das Land damit erledigt ist“, sagte Ewald Vielhaus, Fraktionsvorsitzender der CDU in Ratingen, der wie seine Parteifreunde für einen kompletten Ausbau der Landstraße ist.

Landrat Hendele betonte aber, nicht locker lassen zu wollen, um eine Lösung zu finden. „Die Straße könnte vom Status der Landstraße herabgestuft werden zur Kreisstraße. Dann wäre der Kreis für den Ausbau zuständig. Aber das würde sehr teuer werden.“ Hendele rechnet mit Kosten von 20 Millionen Euro.

Eine Viertelstunde hat Hans-Dieter Clauser, Landtagsmitglied für Langenfeld, Monheim und Hilden, vom Romantik-Hotel Gravenberg bis zur A 3-Auffahrt gebraucht — am vergangenen Sonntag um 14.30 Uhr. „Das Problem als solches ist ja bekannt. Aber an einem Sonntag — das erwartet keiner“, sagte Clauser am Montag auf der Stadtgrenze von Solingen und Langenfeld.

Auch dorthin, wie nach Ratingen, hatte die CDU zu einem ihrer 40 Ortstermine der Kampagne „Wachstum braucht Wege“ eingeladen. In Solingen und Langenfeld setzen sich die Christdemokraten für die B 229 n als neue Zufahrt zur Autobahn Oberhausen-Frankfurt ein. Der Neubau werde aber „zum zweiten Mal von Rot-Grün torpediert“, unterstrich Lutz Lienenkämper, der Verkehrsexperte der NRW-CDU. „Das ist hochgradig bedauerlich. Man wirft Solingen und Langenfeld zurück auf null.“

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