Steiniger Weg zum Neanderlandsteig

Aus Velbert kommt Kritik am Vorgehen des Kreises bei der Vorbereitung des Wanderwegs. Der Projektleiter räumt Missverständnisse ein.

Kreis Mettmann. Ärger um das Projekt Neanderlandsteig: Die Technischen Betriebe Velbert (TBV), ein Tochterunternehmen der Stadt Velbert, kritisieren den Kreis Mettmann. Er soll Grundstückseigentümer, über deren Flächen der Wanderweg verlaufen soll, in seinem Amtsblatt vom 15. September falsch und unvollständig informiert haben.

Der Neanderlandsteig soll eine Gesamtlänge von 230 Kilometern haben und durch das gesamte Kreisgebiet führen. Größtenteils werden bereits vorhandene Wege genutzt und ausgezeichnet, es gibt aber auch Abschnitte, die neu angelegt werden. Im September wurde bekannt, das der geplante Eröffnungstermin in diesem Jahr nicht eingehalten werden kann. Als Grund nannte Friedhelm Reusch, der beim Kreis das Projekt koordiniert, Abstimmungsverfahren mit Eigentümern und Verbänden, die noch ausstünden.

Laut TBV soll der Kreis die Grundstücksbesitzer sogar vor vollendete Tatsachen gestellt haben. So heißt es in einer öffentlichen Sitzungsvorlage für den Verwaltungsrat, der an diesem Donnerstag tagt: „Mitunter sind bereits bauliche Maßnahmen auf Privatgrund ohne Kenntnis des Eigentümers vollzogen worden.“

Der Kreis habe zudem gemachte Zusagen nicht eingehalten. Die Verkehrssicherheit, die Unterhaltung und die Folgekosten des Neanderlandsteigs sollen nicht mit den Eigentümern abgestimmt sein. Um welche Zusagen es sich konkret handelt, war gestern von Gisbert Böker, Geschäftsbereichsleiter Forst und Friedhöfe bei den TBV, nicht zu erfahren.

Für die TBV steht aber fest: Es müssen neue Abstimmungsgespräche unter anderem mit der Forstbetriebsgemeinschaft Niederberg, dem Waldbauernverband und der Landwirtschaftskammer erfolgen.

Diese haben laut Friedhelm Reusch bereits stattgefunden. „Wir sind im ständigen Austausch“, sagt er. Insgesamt seien in den vergangenen Wochen 39 Einwände beim Kreis von Grundstückseigentümern eingegangen. „Davon sind aber nur 19 direkt vom Neanderlandsteig betroffen.“

Reusch betont, dass der Kreis die Eigentümer mit dem Amtsblatt über den Stand der Dinge in Sachen Neanderlandsteig rechtzeitig informiert hat. „Manche haben aber die Veröffentlichung nicht gesehen und fühlten sich außen vor“, sagt er.

Für Missverständnisse habe auch ein blauer Trecker gesorgt, mit dem Unbekannte auf Velberter Stadtgebiet einen Weg freigeschnitten haben. „Das waren aber nicht wir vom Kreis, wie die Grundstückeigentümer. Die Sache ist aber geklärt“, sagt Reusch.

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