Standort ME: Schönere Wände mit Tapetenfirma Caspar

Die Firma Florian-Caspar in Haan produziert Tapeten — und lässt auch Sonderwünsche wahr werden.

Kreis Mettmann/Haan. Auf mehrere Tonnen addiert sich das Gewicht der Papierrollen, die in der Druckerei lagern.

Meterlange Bahnen laufen durch den Tonerdrucker, es zischt, es surrt, und aus Düsen unter der Decke rieselt Wasser wie feiner Nieselregen in die Produktionshalle der Florian-Caspar GmbH in Haan-Gruiten. „Für die Produktion von Tapeten brauchen wir ein gewisses Maß an Luftfeuchtigkeit“, sagt Geschäftsführer Michael Caspar auf dem Weg durch die Halle.

Er muss es wissen, schließlich kommt er aus einer Familie, die sich mit der Herstellung von Wandschmuck auskennt. Sein Vater war Präger und kaufte das Unternehmen, das bereits seit 1886 in Haan Gruiten seinen Sitz hat, 1981.

Rund zehn Jahre später übernahmen Michael Caspar und sein Bruder Jörg die Geschäfte. Und auch Letztgenannter hat jede Menge Ahnung von der Praxis — er ist gelernter Tapetendrucker.

In der unteren Etage des Unternehmens steht eine alte Druckmaschine. „Sie könnte noch Tapeten drucken, aber bei dem Durchlauf, den wir hier haben, reicht diese Technik nicht mehr aus“, sagt Michael Caspar. Und so hat auch in seinem Unternehmen im Laufe der Zeit die Digitaltechnik Einzug gehalten.

Die Vorteile: Das Unternehmen kann fast jedes Motiv drucken — wie es dem Kunden gefällt. Und die Daten können gespeichert werden, so dass auch noch Jahre später ein und dasselbe Design nachproduziert werden kann.

Was als Wandschmuck alles möglich ist, können Besucher des Unternehmens direkt vor Ort sehen: Pusteblumen, Großaufnahmen von Meeresdampfern, Kreismuster im Stil der 1970er-Jahre oder die New Yorker Skyline. „Es gibt quasi nichts, was wir nicht für unsere Kunden auf Tapeten drucken“, sagt Caspar.

Auch wenn das Unternehmen Sonderwünsche erfüllen kann, konzentriert sich das Kerngeschäft auf die Produktion für große Handelunternehmen, die in Haan Tapeten in großen Stil bestellen. Eine Million Meter Tapete verlässt jährlich das Haaner Unternehmen. Dies entspricht 1000 Kilometern und damit der Entfernung von Düsseldorf nach Kiel und wieder zurück.

Beliefert werden nicht nur Kunden in Deutschland. Florian-Caspar ist international tätig. Tapeten aus Haan hängen auch in Ladengeschäften, Wohnungen und Häusern in Japan und Australien.

Sieben von insgesamt 20 Mitarbeitern beschäftigt Caspar allein für die Bearbeitung der Motive am Computer. Dabei verstehen Michael Caspar und sein Bruder ihre Tätigkeit immer noch als Handwerk. „Dieser Gedanke fehlt bei allen anderen Herstellern“, sagt er. Dazu gehören auch immer neue Ideen, was sich aus Tapeten machen lässt.

Im Keller des Unternehmens beispielsweise steht ein großer Tintenstahldrucker. Er ist in der Lage, geruchsfrei verschiedene Materialien in unterschiedlichen Breiten zu bedrucken. „Unser Ziel ist es, vier bis fünf dieser Maschinen anzuschaffen, um ganz flexibel sein zu können“, sagt Caspar, der auch stolz die neuesten Ideen aus dem Hause Caspar präsentiert: Dazu gehört ein großer Aluminium-Rahmen, in den sich ein Bild, eine Grafik, ein großes Foto spannen lassen. „Wenn man den Rahmen einmal hat, kann man das Motiv immer wieder auswechseln.“

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