Stampfen wie im Sand

Die Erkältung ist überstanden, die guten Vorsätze zum neuen Jahr haben für einen neuen Motivationsschub gesorgt. Wenn auch draußen Temperaturen wie in einer Tiefkühltruhe herrschen und die Landschaft im Schnee versunken ist, bin ich fleißig wieder ins Training eingestiegen.

Die Minusgrade bereiten mir erstaunlich wenig Probleme. Nur wo über die offenen Feldstrecken ein eisiger Wind weht, fällt das Atmen ohne Mundschutz schwer. Doch der Schnee schafft umso mehr Schwierigkeiten.

Die weiße Schicht liegt an unberührten Stellen immer noch locker auf den Feldern und Wiesen. Doch auf den nicht geräumten, aber befahrenen Wirtschaftswegen hat sich eine seltsam körnige, zähe und bei jedem Schritt knarrende Masse gebildet, die mich zum Wahnsinn treibt. Auf den ebenen Strecken geht es noch. Da stapfe ich wie durch tiefen Sand - ermüdend, aber machbar. Doch wo gibt es rund um Mettmann schon längere ebene Strecken? Und an den Steigungen komme ich kaum vorwärts. Bei jedem Schritt rutschen die Füße nach hinten durch. Nach kurzem Anstieg brennen die Oberschenkel, als hätte ich einen Berg bestiegen. Und die Fußgelenke fühlen sich an, als würde mich gleich ein Krampf ereilen.

Eifrig-blöd versuche ich trotzdem, mein Trainingsprogramm mit zügigeren Laufabschnitten einzuhalten - und scheitere kläglich. Ich schaffe wohl die Gesamtstrecke, schleppe mich aber am Ende mühsam nach Hause.

Jetzt werde ich mich erst einmal auf die Suche nach einer geräumten Strecke in der Stadt machen. Die Tour über die Felder bleibt Spaziergängen vorbehalten.

WZ-Redakteur Andreas Keil (42) bereitet sich auf seinen ersten Marathon-Lauf vor. An diesem Projekt lässt er die Leser nicht nur durch ein Lauftagebuch teilhaben. In unregelmäßigen Abständen kommen auch Fachleute aus verschiedenen Bereichen, die mit dem Langstreckenlaufen zu tun haben, zu Wort. Das Laufprojekt können die Leser auch im Internet verfolgen:

www.wz-newsline.de

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