Drama muss manchmal sein

Der verächtliche Lacher drang aus der ersten Etage bis zu mir ins Wohnzimmer. Mein Kollege hatte meine neueste Lektüre gefunden: Eine Illustrierte über das aktive Leben der Frau. Auf dem Titelbild: Eine durchtrainierte Schönheit, die in knapper Kleidung das Leben genießt.

Der Kollege fand die Vorstellung offensichtlich unglaublich lustig, dass ich mich plötzlich für völlig andere Themen interessiere als noch vor einigen Wochen.

Aber so ist es nun mal. Mit dem ersten Erfolg erwachten in mir neue Interessen. Ausschlaggebend war der harte Trainings- und Ernährungsplan des Personal Trainers. Ich bin mir sicher, so ein „Lala-Programm“ hätte diesen Sinneswandel nicht hervorgerufen. Ich hatte es ja oft versucht: Mal hier und da hatte ich auf die Nussecke verzichtet, dann aber wieder bei der Schokoriegel-Runde der Kollegen zugegriffen und gedacht: „Einer geht schon.“ Ich brauchte den Trainer — und das Drama. Alles danach wird mir vorkommen wie das Paradies. Und ich werde künftig definitiv länger überlegen, ob der Apfel unbedingt im Blätterteig stecken muss.

Das Projekt Unter Anleitung eines Trainers versuchen die WZ-Redakteure Ines Arnold und Benjamin Dietrich, ihren Zielen von Strandfigur und Muskelzuwachs näherzukommen. Den harten Weg dahin schildern sie in der Kolumne „Tage des Sports“.

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