Schweinegrippe: Nicht alles anfassen und die Hände waschen

Nach den Ferien wird besonders über das Thema Ansteckung und Vorbeugung gesprochen.

Kreis Mettmann. Wie war das Wochenende? Ist etwas Besonderes passiert? Wer den rosafarbenen Erzählstein in der Hand hält, darf montags in der Klasse 2c der Wülfrather Lindenschule berichten. An diesem ersten Schultag bleibt der Stein in Zeiten der Schweinegrippe auf dem Tisch der Klassenlehrerin liegen.

"Hat jemand schon was von Schweinegrippe gehört?", fragt Lehrerin Freia Kämpfert in die Runde. Die Finger schnellen in die Höhe. Da kann jeder was zu beitragen. "Man muss aufpassen , wenn man anderen Leuten die Hände schüttelt", sagt Alexander.

"Ein Freund hatte die Schweinegrippe und musste im Bett bleiben", erzählt Thorben. "Die Hände müssen nicht nur gewaschen werden, wenn man auf Toilette war", weiß Luca. "An den Flughäfen soll man nicht alles anfassen. Das kann ja von kranken Leuten berührt worden sein. Und Hände soll man nicht in den Mund stecken", kennt Johanna Vorsichtsmaßnahmen.

"Auch auf dem Schulhof muss man aufpassen", fügt Leon hinzu. "Daran kann man sterben", sagt Patrick.

Die Schweinegrippe ist in den Unterrichtsräumen angekommen - Aufklärung ist angesagt. Freia Kämpfert macht’s im Gespräch - und die Zweitklässler erarbeiten sich die Maßnahmen selbst:

Vor dem Frühstück die Hände waschen - und nach der Pause auch. In die Armbeuge husten und niesen. Bei dollen Kopfschmerzen und Fieber den Arzt aufsuchen.

Die Kinder der Elefantenklasse an der Lindenschule Wülfrath gehen unaufgeregt mit dem Thema um. Die Pause ist fünf Minuten länger - weil man sich die Hände waschen muss. Und fürchten, ist sich Thorben sicher, muss sich eh niemand: "Wir haben in Deutschland doch so gute Tipps und Medizin. Da stirbt man nicht, und wir müssen keine Angst haben."

Das Kreisgesundheitsamt hatte während der Ferien alle Schulen und Kindergärten angeschrieben, um auf die allgemeinen Verhaltensweisen und Übertragungsarten hinzuweisen. "Die Eltern der Förderschüler wurden sogar extra angeschrieben. Die Umsetzung, also für genügend Handtücher und Seife zu sorgen, ist dann Sache der Städte", so Kreissprecher Martin Kasprzik.

"Seife und Handtücher gibt es natürlich immer in den Schulen. Unser Gebäudemanagement muss jetzt natürlich schauen, dass durch den höheren Verbrauch der Nachschub gesichert ist", sagt Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin für Bildung, Jugend und Soziales der Stadt Mettmann.

Einen Schritt weiter geht die Stadt Ratingen. Dort ist in Sachen Desinfektion die Feuerwehr zuständig. Torsten Schams, stellvertretender Amtsleiter:

"Wir überlegen, außer Seifenspendern und Einweghandtüchern in den Schulen auch ein Desinfektionsmittel einzusetzen." Eine Überlegung ist, - damit dieses Mittel für die Hände nicht in die falschen Hände gerät, - dass die Lehrer ihre Schüler zum Händedesinfizieren antreten lassen. Aber auch alle anderen öffentlichen Warteräume der Stadt sollen virenfrei bleiben.

Auch der Sport wappnet sich. So informierte Claus Karger, Organisator des Rheinkalk-Cup-Turniers, dass man in Absprache mit dem Kreisgesundheitsamt ein paar Hygienevorkehrungen getroffen habe, die den Ablauf des Turniers aber nicht beeinträchtigen sollen.

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