Verbund erhält die Förderschule

Die Zukunft der Lintorfer Comeniusschule ist laut Schuldezernent Steuwe so gut wie gesichert.

Verbund erhält die Förderschule
Foto: Achim Blazy

Es ist nur ein kleiner Satz in einer Verwaltungsvorlage, in der es eigentlich um die Bereitstellung finanzieller Mittel für die Sanierung der Turnhalle der Comeniusschule geht (siehe Infokasten): „Inzwischen kann der Standort der Comeniusschule als gesichert gelten“.

Im Zeitalter der gesetzlich verankerten Inklusion in die Regelschulen eine Nachricht mit großer Bedeutung. Und tatsächlich bestätigt Schuldezernent Rolf Steuwe: „Ja, der Standort am Thunesweg ist so gut wie gesichert. Wir werden die entsprechenden Vorlagen hoffentlich bis zur Sommerpause im Kreistag und in den Stadträten einbringen können.“

Denn der Betrieb der Förderschule ist primär unter der Herrschaft des Kreises Mettmann angesiedelt. Dementsprechend hat der Kreistag auch ein gewichtiges Wort mitzusprechen, ob die Pläne, die die Dezernenten ausgearbeitet haben, abgesegnet werden.

Geplant ist, die Förderschulen im Kreisgebiet — vier bleiben erhalten — in Regionen aufzuteilen. Die „Region West“ wäre für Mettmann, Ratingen und Wülfrath zuständig. Allerdings wird aus der Erich-Kästner-Förderschule in Mettmann und der Comeniusschule dann wohl ein Schulverbund. Die Eigenständigkeit ist jeweils nicht zu halten. „Die Hauptstelle wird Mettmann sein, am Thunesweg wird dann eine Nebenstelle eingerichtet“, erklärt Steuwe. Mindestens 144 Schüler muss ein solcher Verbund haben: „Das werden wir auch erreichen“, zeigt sich der Dezernent optimistisch. Die Förderschulen im Kreis Mettmann werden sich dann drei Schwerpunkten widmen: Lernen, emotionale und soziale Entwicklung sowie Sprachförderung.

Auch wenn der Schulstandort Lintorf erhalten bleibt, wird sich etwas ändern — wahrscheinlich sogar der Name. Denn die alten Schulen werden zunächst aufgelöst, um dann unmittelbar neu gegründet zu werden. Doch bis alles letztlich in trockenen Tüchern ist, sind noch einige Fragen zu klären, so Steuwe: „Es muss geklärt werden, wer die Hausmeister und die Sekretariate stellt. Und auch über die jeweilige Trägerschaft muss noch gesprochen werden.

Allerdings wäre die Hallensanierung wohl auch ohne die Sicherung des Standortes erfolgt: „Die Halle dort ist stark von Vereinen und anderen Institutionen frequentiert. Alleine das ist schon Rechtfertigung genug für die Sanierungsmaßnahmen“, sagt Steuwe.

Zuletzt hatten sich sowohl die CDU im Kreistag als auch die Bürger Union im Stadtrat für den Erhalt der Förderschule auch im Zeitalter der Inklusion stark gemacht. Barbara Wolfbauer, die Schulpflegschaftsvorsitzende der Comeniusschule, hatte sich immer wieder um die Unterstützung der Politik bemüht, die drohende Schließung zu verhindern.

„Für viele Kinder bedeutet der Besuch einer Förderschule nicht Ausgrenzung, sondern eine ihrer Entwicklung und ihren Fähigkeiten angemessene Förderung durch geschultes und erfahrenes Lehrpersonal“, hatte sie in einem Schreiben an die Parteien klar gemacht. Auch wenn die Comeniusschule nicht mehr eigenständig sein wird, ist der Erhalt des Standorts dennoch ein großer Erfolg.

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