Unsoziale Argumentation

Zu: Bürger lehnen Häuser auf Sportplatz ab

„Die gewachsene Sozialstruktur würde bei einer massiven Ansiedlung von Sozialmietern und Migranten erheblich erschüttert“, wird Herr Sondermann zitiert. Was mich persönlich erschüttert, ist die in meinen Augen un- beziehungsweise asoziale Argumentation. Sozialmieter und Migranten sind demnach Menschen, die einem sozialen Miteinander abträglich sind, das heißt — es wird ihnen die Fähigkeit dazu abgesprochen. Und wenn man dann noch bedenkt, dass Herr S. im Vorstand der DumeklemmerStiftung ist, die sich als Ansprechpartner für alle, die in Ratingen im Sinne des Gemeinnutzes etwas bewegen wollen, sieht, wird es richtig peinlich. Anscheinend sieht er die Ausgrenzung ganzer Bevölkerungsgruppen im Sinne des Gemeinnutzes. Selbst wenn die Prognose stimmen sollte, dass die Bevölkerungszahl in Ratingen rückläufig sein wird, ist es eine unumstößliche Tatsache, dass bezahlbarer Wohnraum dringend benötigt wird. Aber anscheinend ist kein Argument zu billig, zu unterirdisch, um den notwendigen Bau von bezahlbaren Wohnraum zu verhindern. Ein Wort auch noch zur BU. Sie erinnert mich immer mehr an den Beginn der Grünen. Hauptsache dagegen. Und sollte die Mehrheit auch einmal dagegen sein, ist man halt dafür. Die BU betreibt eine sinnentleerte Fundamentalopposition.

Manfred Evers

Ratingen

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