Unfallstelle Kreisverkehr

In Ratingen gibt es fünf Stellen, an denen sich Unfälle häufen — vor allem am Krummenweg.

Ratingen. Wer öfter am Krummenweger Kreisel oder an der Kreuzung Bahnstraße/Wilhelm-/Röntgenring unterwegs ist, sollte besonders aufmerksam fahren: Denn an diesen Stellen im Stadtgebiet ist das Risiko besonders hoch, in einen Unfall verwickelt zu werden.

Jeweils elf Mal hat es im Jahr 2011 an diesen beiden Stellen gekracht — sie sind damit traurige Spitzenreiter unter den insgesamt fünf Unfallschwerpunkten in Ratingen, die die Unfallkommission jetzt für das Jahr 2011 ausmachte.

Was ein Unfallschwerpunkt ist und was nicht, entscheiden allerdings nicht Anwohner oder Stammtische, sondern objektive Kriterien: Jeder Unfall landet im Computer der Kreispolizei, der einmal im Jahr auswertet, wo es mehrfach gekracht hat, ob es dabei Verletzte oder gar Tote gab.

Dann rückt diese Straße, Einmündung oder Kreuzung in den Fokus der Unfallkommission, die aus Vertretern von Polizei, Stadt und Verkehrsüberwachung des Kreises besteht. Sie analysieren, ob es Zusammenhänge gibt zwischen den Unfallgeschehen und baulichen oder verkehrlichen Gegebenheiten vor Ort.

Danach machen die Experten Vorschläge, wie der Unfallschwerpunkt entschärft werden kann. Die Behörden sind an die Beschlüsse gebunden und zur Umsetzung verpflichtet.

Im Fall des Krummenweger Kreisels haben sich die Maßnahmen laut Kommission sofort bemerkbar gemacht. Eine gelb markierte Sperrfläche und sogenannte „Leitboys“ (am Boden befestigte Kunststoffbaken) sorgen dafür, dass aus Hösel kommende Radfahrer in die Fahrbahnmitte geleitet und dort früher sichtbar werden.

Denn an den elf Unfällen waren auffällig viele Rennradfahrer beteiligt, die an der Einmündung Kölner Straße mit Autos zusammengestoßen waren. Bilanz: zwei Schwer- und drei Leichtverletzte.

Elf Mal hat es auch auf der Kreuzung Bahnstraße/Wilhelm-/Röntgenring gekracht. Da das Rotlicht öfter missachtet wurde, schlug die Kommission vor, größere Ampeln mit 30 Zentimetern Durchmesser einzubauen und die Vorfahrtschilder zu erneuern.

Als weiterer Schwerpunkt erwies sich die Einmündung Lintorfer Weg (K 19)/Tangente zur Kölner Straße. Bei sechs Unfällen wurden eine Person schwer und zwei leicht verletzt. Die Hälfte der Kollisionen ereignete sich beim Abbiegen von der K 19 in die Tangente. Ratingens Polizeichef Elmar Hörster: „Das waren typische Vorrangunfälle: Die entgegen kommenden Fahrzeuge wurden zu spät gesehen.“ Als Gegenmaßnahme soll jetzt das Tempo-70-Schild hinter die Einmündung verlegt werden.

Sechs Mal gekracht hat es auch in West an der Kreuzung Lise-Meitner-/Robert-Koch-Straße/Westtangente, dreimal wurden Radler verletzt. Mit Hinweisschildern und farblichen Markierungen soll die Lage entschärft werden. Und die Polizei soll „sporadisch“ die Beachtung des Stoppschildes überwachen, empfiehlt die Kommission weiter.

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