Schwarzbachtal: Erdrutsch begräbt Straße unter sich

Ratingen. Regen und Schmelzwasser haben im Schwarzbachtal in Ratingen zu einem Erdrutsch geführt. Auf einer Breite von etwa 15 Metern ist am späten Freitagnachmittag ein etwa zehn Meter hoher Hang abgerutscht und hat die darunter liegende Straße unter sich begraben.

Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt. "Das Ganze ereignete sich gegen 16.50 Uhr", sagt Feuerwehr-Sprecher Hans-Jörg Dahl. "Also mitten im Berufsverkehr. Und wenn man weiß, wie stark befahren das Schwarzbachtal ist, grenzt das schon an ein Wunder."

Oberhalb des Hangs befindet sich ein Feld, auf dem sich ansammelndes Regenwasser normalerweie gezielt abgeleitet wird. "Dieser Abfluss war durch Eis und Schnee versperrt, so dass sich das Wasser einen anderen Weg über die Böschung suchte und den Lehmboden mit sich riss", so Dahl.

Das Problem, vor dem Feuerwehr, Technisches Hilfswerk (THW) und städtischer Bauhof von der ersten Minute an standen, ist aber weniger das Beseitigen der Schlammmassen, sondern es sind die teilweise bis zu 20 Meter hohen Bäume, die sich am Hang entlang durch das ganze Tal ziehen.

Für 26 davon dürfte es in den nächsten Tagen keine Chance geben, weil auf dem aufgeweichten Boden ihre Standfestigkeit nicht mehr gewährleistet ist. "Schon am Freitag sind acht Bäume der Kettensäge zum Opfer gefallen", sagt Hans-Jörg Dahl. "Jetzt kommen noch mal 18 dazu." Weil das normale Fällen bei dieser Topographie aber lebensgefährlich ist, sind seit Samstagnachmittag die Sprengstoffexperten des THW im Einsatz. "Sie bohren die Bäume an und stecken den Sprengstoff in die Löcher", erklärt der Feuerwehr-Sprecher. Mit einem ohrenbetäubenden Knall fliegt dann um 14.30 Uhr der erste Baum in Luft.

Während der gesamten Aufräumarbeiten ist das Schwarzbachtal weiträumig gesperrt. "Wenn alles planmäßig verläuft, sollten wir am Sonntag fertig sein", hofft Hans-Jörg Dahl, dass bis zum Berufsverkehr am Montag alle Spuren des Erdutsches beseitigt sind.

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