Schüler kooperieren mit der JVA

Ein entsprechender Vertrag wurde gestern unterzeichnet.

Ratingen. Das Kopernikus-Gymnasium kooperiert ab sofort mit der Justizvollzugsanstalt (JVA) Düsseldorf. Gestern wurde der Vertrag unterschrieben. Das Gymnasium ist dem Kooperationsnetz Schule-Wirtschaft (KSW) angeschlossen. In diesem Netz geht eine Schule eine Zusammenarbeit Kooperation mit einem Wirtschaftsunternehmen ein, das regelmäßig in den Unterricht eingebunden wird. Was kann aber ein Gefängnis einer Schule in dieser Hinsicht bieten?

„Wir als Kopernikus-Gymnasium sind es unserem Namenspatron schuldig, in unserer Weltwahrnehmung nicht einfach unbequeme Aspekte auszublenden, sondern unser Ziel muss es sein, unsere Welt so präzise wie möglich zu ergründen. Angesichts der vielfältigen beruflichen Einsatzfelder dürfte die Justizvollzugsanstalt viele Wirtschaftsunternehmen schlagen, die gewöhnlich Partner in schulischen Netzwerken sind“, sagte Schulleiter Roland Loos gestern. Neben dem allgemeinen Vollzugsdienst gibt noch viele andere Aufgabenfelder, von sozialen und medizinisch-psychologischen Berufen über Kirchendienste bis hin zu juristischen und administrativen Funktionen. Im Rahmen von Probebegegnungen gab es schon vielversprechende Einblicke, die sich in die mehrere Unterrichtsfächer, wie zum Beispiel Pädagogik, Biologie, Religion und Sozialwissenschaften, integrieren lassen.

Die gemeinsamen Arbeiten finden zum Einen in der Schule aber auch im Unternehmen selber statt. Schüler beschäftigen sich beispielsweise im ersten Jahr der Kooperation mit den Tagesabläufen und Gewohnheiten sowie der Rechte und Pflichten der Mitarbeiter in der Justizvollzugsanstalt. Es werden die zahlreichen Berufsfelder und deren Alltag im Strafvollzug vorgestellt sowie gemeinsam das Thema „Gewalttheorien“ mit Schwerpunkt auf Entstehung und Behandlung von Gewalt erarbeitet. Für die JVA ist diese Lernpatenschaft ein neues spannendes Abenteuer.

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