Sattelschlepper überrollt Senior

Beim Rangieren überfuhr der 40-Tonner den Fußgänger. Der Mann war auf der Stelle tot.

Ratingen. Bei einem schweren Verkehrsunfall im Zentrum von Hösel ist gestern Morgen ein Senior ums Leben gekommen. Nach Angaben von Uli Löhe, Sprecher der Kreispolizei, war der 83 Jahre alte Mann aus noch unbekannter Ursache unter einen 40-Tonner-Lastwagen geraten. Für den Fußgänger kam jede Hilfe zu spät. Der Lkw-Fahrer, ein 51-jähriger Berufskraftfahrer aus Bergisch Gladbach, erlitt einen schweren Schock und konnte zunächst nicht zum Unfallhergang befragt werden. Der Kreisel war stundenlang komplett gesperrt.

ErikHeumann, Einsatzleiter der Feuerwehr

Die genaue Unfallursache stand zunächst noch nicht fest. Löhe war ebenfalls zum Unfallort geeilt: „Wir sind um 9.02 Uhr zum Kreisverkehr Bahnhofstraße gerufen worden, weil es zu einem tödlichen Verkehrsunfall gekommen ist. Nach unseren Erkenntnissen hat hier der Fahrer eines 40-Tonners rangiert, um Ladearbeiten durchführen zu können. Dabei wurde ein Senior überrollt, der wohl am Fahrbahnrand gestanden hat. Die genauen Abläufe sind uns allerdings noch nicht klar, da der Lkw-Fahrer schwer unter Schock steht und im Augenblick keine Aussagen machen kann.“

Der Lastwagen stand entgegen der Fahrtrichtung im Kreisverkehr. Löhe: „Der Lkw sollte für Ladearbeiten rückwärts in die Einfahrt gefahren werden. Er hatte erst parallel zur Straße auf einem Privatgrundstück gestanden, ist dann wieder in den Kreisverkehr eingezogen und wollte rückwärts in die Einfahrt fahren.“

Die Feuerwehr Ratingen war mit der Berufswehr aus Mitte sowie den Freiwilligen Löschzügen Hösel und Eggerscheidt ausgerückt. Für den Senior kam jegliche Hilfe zu spät. Erik Heumann, Einsatzleiter: „Als wir hier eintrafen, war es nur noch eine Betreuungslage.“ Durch die Feuerwehr wurde in dem nahe gelegenen Feuerwehr-Gerätehaus eine Betreuungsstelle eingerichtet. Es wurden zwei Passanten, der Lkw-Fahrer und die Ehefrau des Verunglückten durch Notfallseelsorger des Kreis Mettmann betreut. Die Ehefrau war auf der Suche nach ihrem Mann an die Einsatzstelle gekommen, so die Feuerwehr.

Auch konkrete Zeugen des Geschehens fehlten noch: „Wir sind gerade dabei, die Spuren zu sichern und den Fahrtenschreiber auszulesen.“ Die Ermittlungen habe das Verkehrsunfallkommissariat übernommen. Zusätzlich sei ein Unfallsachverständiger angefordert worden, sagte Löhe weiter. Unter anderem würden sogenannte Mono-Bilder-Aufnahmen von der Polizei angefertigt.

Dabei würden nach genau vorgegebenen Planquadraten Fotos angefertigt, die später digital berabeitet werden und eine zentimetergenaue Darstellung des Unfallsituation ermöglichten.

Das Monobildverfahren wird als Ersatz für die maßstabsgerechte Unfallskizze bei Unfällen der Kategorien 1 und 2 (mit Toten oder Schwerverletzten) oder nach Belieben auch in anderen Fällen angewendet, wenn es aus technischer Sicht geeignet ist. In NRW führte die Polizei vor 16 Jahren das fotogrammetrische Verfahren „Monobild NRW“ zur Vermessung von Unfallstellen ein. Die Beamten wurden geschult, um bei der Unfallaufnahme die fotografischen und messtechnischen Voraussetzungen für eine anschließende fotogrammetrische Vermessung und Darstellung der Unfallstelle durch externe Unfallsachverständige schaffen zu können. Der Kreisel war bis in die Mittagsstunden komplett gesperrt. An drei Seiten staute sich der Verkehr, die Autofahrer mussten umdrehen.

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