Sängerin bringt Kindern die Opernmusik nah

Ekaterina Sergatschewa ist Musikpädagogin aus Leidenschaft.

Sängerin bringt Kindern die Opernmusik nah
Foto: Blazy

Ratingen. Sie ist zart, aber zäh — Ekaterina Sergatschewa, 1969 in St. Petersburg geboren, als es noch Leningrad hieß, ausgebildete Sängerin, Musikpädagogin, Motor für eine große Zahl von Kindern, die bei ihr die ersten musikalischen Töne lernen. Zuletzt hat sie das Projekt „Zauberflöte“ in Hösel auf die Bühne gebracht, bei dem auch abgeschlossene oder hochsemestrige Folkwang-Studenten mit großem Erfolg aufgetreten sind.

Als Kind hat ihr Vater schon gern mit ihr gesungen, „Das waren Partylieder, mit denen ich dann bei Feiern groß rausgekommen bin“. Später bekam sie Klavierunterricht und mit 18 Jahren war sie fertige Lehrerin an einer Musikschule. Ekaterina übersiedelte aus St. Petersburg nach Deutschland, vervollkommnete ihre Musikkünste und anerkannten Qualifikationen in Köln an der Musikhochschule, studierte Musiktheorie, Gehörbildung, gab Klavierunterricht und erfüllte bis 2011 einen Lehrauftrag.

Und immer war ein deutsches Wörterbuch dabei. Hinter ihr stand eine hilfsbereite deutsche Familie, die sie kennen-, hoch wertschätzen und zum Teil auch lieben gelernt hatte. Zudem hatte sie eine russische Freundin, „zu der ich erst einen feinen Freundschaftsfaden gesponnen habe, der sich dann aber mit ihr und anderen zu einem stabilen Netz fügte“, so Ekaterina Sergatschewa. Als sie zwei Jahre mit Veit Kronberger verheiratet war, wurde bei ihr eine als nicht heilbare Variante der Borreliose diagnostiziert. Sie konnte nicht mehr singen, kämpfte sich durch alle möglichen Therapien. Letztlich war es ein alternativer Weg, der sie heilte und nicht nur kurierte. Auch hier blieb sie zäh, war tapfer und irgendwie auch sicher, dass sie außer der Gesundung noch vieles schaffen würde. Sie kann allerdings auch Begabungen in Kindern aufspüren und, wenn es denn mit Musik machbar ist, selbige fördern.

Sie möchte ihre Hoffnung verwirklichen, dass sich die Oper jedem erschließt, dass Menschen, durch die „Liebe“ zu den Klängen keine Hürden überwinden müssen, wenn es um klassische Musik geht. Und auch in dem Bestreben ist sie beharrlich, wenngleich durch ein liebenswürdiges Wesen befähigt. Und wie läuft das so zu Hause mit der Musik? Der Ehemann bekennt: „Ich habe keine Ahnung vom Klavierspiel. Aber beim Auftritt — da bin ich begeistert“. Musik berührt im tiefsten Inneren.

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