Regenten auf der Zielgeraden

Prinz Joachim I. und Prinzessin Michaela I. genießen den Endspurt der Session.

Ratingen. „Die Zeit vergeht auf einmal wahnsinnig schnell. Vor fünf Wochen war doch erst die Kürung.“ Und in jecken elf Tagen ist für Joachim I. und Michaela I. der ganze Spaß schon wieder vorbei. Die Tollitäten biegen mit ihrem Schirmherren-Trupp auf die Zielgerade der Session ein und wollen noch einmal richtig Gas geben.

Zwischen 200 und 250 Termine gilt es zwischen Prinzenkürung und Aschermittwoch zu absolvieren. „Nach der Kürung haben wir gedacht: Sechseinhalb Wochen, das ist eine lange Zeit. Und jetzt ist sie schon bald um“, kommt der Prinz im WZ-Gespräch ins Grübeln. Bislang haben er und seine Prinzessin den Terminmarathon gut überstanden — auch gesundheitlich, was angesichts der dauernden Wechsel zwischen aufgeheizten Sälen und der Eiseskälte draußen keine Selbstverständlichkeit ist. Von Erkältungen sind sie bisher verschont geblieben. „Wir bützen mit Abstand“, scherzt Joachim I. und fügt hinzu: „Et kütt wie es kütt.“ Nur an einem Abend war Michaela I. etwas angeschlagen und deshalb zu Hause geblieben.

Und beide Tollitäten sind noch erstaunlich gut bei Stimme. „Natürlich bekommen wir viele Tipps von den Ex-Prinzen, jeder hat sein eigenes Hausmittelchen. Ich schwöre auf Rheila-Hustenperlen. Die nehme ich mittlerweile auch vorbeugend, jeden Tag. Nach der Session bin ich abhängig von dem Zeug“, lacht der Prinz. Ausreichend Schlaf sei aber auch wichtig.

Für den Endspurt ihrer närrischen Regentschaft hat das Prinzenpaar drei Wochen Urlaub genommen. „Das ist unser Sommerurlaub — jetzt bei minus zehn Grad.“ Beide Arbeitgeber hätten verständnisvoll und flexibel reagiert. Apropos Minusgrade: Deswegen machen sich Joachim I. und Michaela I. an Altweiber und am Rosenmontagszug keine Sorgen. „Hauptsache, es bleibt trocken. Gegen Kälte kann man ’was machen: eine doppelte Lage Unterwäsche, Schal, Handschuhe.“ Von den schmucken weißen Handschuhen hat der Prinz übrigens vier Paar in Reserve — zum Wechseln, weil sie vom Händeschütteln ganz schnell einen Grauschimmer bekommen. Das sind übrigens keine besonderen Prinzenhandwärmer, sondern ganz gewöhnliche Baumwollhandschuhe „wie sie auch Sargträger haben“, erzählt Joachim I.

Auf die Frage nach dem bisherigen Höhepunkt der Session muss der Prinz nicht lange nachdenken. „Die eigene Kürung war schon etwas ganz Besonderes.“ Am schlimmsten seien aber die Minuten vor dem Einzug in die Halle gewesen, ergänzt Michaela I. „Ich hatte im Foyer noch richtig Angst. Als dann aber die Türen aufgingen, war die verflogen.“ Dass der Einzug eine kleine Ewigkeit gedauert hat, sei mittlerweile zum „Running gag“ geworden. Einen besonderen Charme hätten aber auch die kleineren Veranstaltungen in Pfarrheimen, Vereinen oder bei der Lebenshilfe. „Das ist der Karneval ganz direkt, unverstellt und ehrlich.“

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