Ratinger Rampe hilft beim Einkaufen

Gestern fiel der Startschuss für ein Pilotprojekt: Eine mobile Brücke soll den Einstieg in die Geschäfte ermöglichen.

Ratinger Rampe hilft beim Einkaufen
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Für Alina Huerkamp war es gestern eine Premiere. Erstmalig schaute sie sich im Geschäft Toskana auf der Bechemer Straße in Ruhe um. Ohne die Ratinger Rampe hätte die Rollstuhlfahrerin keine Chance gehabt, den Laden von innen zu sehen. Denn eine Stufe ist für sie normalerweise ein unüberwindbares Hindernis — dieses Problem kennen auch viele andere Menschen. Jetzt startet ein Pilotprojekt, das der Werbering Citykauf und das Innenstadtbüro vorantreiben wollen.

Bei einer ersten Erhebung in der City hatte man festgestellt, dass rund 70 Geschäfte über keinen barrierefreien Eingang, sondern mindestens über eine bis drei Treppenstufen verfügen. Diese Höhenunterschiede kann man in der Regel durch eine mobile Rampe ausgleichen, sagt Anna Schwengers vom Innenstadtbüro. In Göttingen laufe dieses Modell bereits mit Erfolg, erklärte sie. Die Rampe soll dazu beitragen, dass neue Zielgruppen die Geschäfte in der Innenstadt erreichen können. „Es war schon ein bisschen schwierig, die Rampe heraufzufahren“, sagte Huerkamp, „die Rampe ist relativ kurz, dies bedeutet, dass man eine höhere Steigung nehmen muss.“

Es gebe auch Modelle in einer längeren Version, so Schwengers, die sich darüber freute, dass Martina Waschull vom Geschäft Toskana den Anfang in Sachen Rampe gemacht hat. Waschull hatte in ihrem früheren Geschäft in der Kornsturmgasse etwas Ähnliches angeboten, doch „diese Rampe war damals einfach zu schwer“.

Das neue Modell lässt sich leicht zusammenklappen und transportieren. Die Modelle kosten zwischen 170 und 270 Euro, sind in unterschiedlichen Größen verfügbar. Die Rampe, die gestern auf der Bechemer Straße eingesetzt wurde, hat eine Breite von 79 Zentimetern und kann ein Gewicht von maximal 400 Kilogramm auffangen.

Jochen Kral, Technischer Beigeordneter, lobte die Zusammenarbeit zwischen Innenstadtbüro und Kaufmannschaft. „Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer generationengerechten und barrierefreien Innenstadt.“ Man rechnet damit, dass sich rund 20 Geschäfte diesem Projekt anschließen werden. „Das wäre schon ein Erfolg“, erklärte Citykauf-Vorsitzende Manuela Kessler.

Das Innenstadtbüro koordiniert Ideen und Projekte, die von privaten Akteuren entwickelt werden. Diese Initiativen können über den sogenannten Verfügungsfonds im Zusammenhang mit „Intek“ (Integriertes Handlungskonzept Ratingen Zentrum) gefördert werden — und zwar mit einem Zuschuss von bis zu 50 Prozent.

Zahlreiche Maßnahmen hat es mit Blick auf dieses Förderprogramm bereits gegeben. Im Kern geht es um eine bessere Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. Aufkleber sollen auf die Geschäfte, die eine Rampe haben, hinweisen.

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