Nach Großbrand: Neue Kompostieranlage soll Ende des Jahres fertig sein

Die Anlage in Breitscheid soll bei laufendem Betrieb wieder aufgebaut werden.

Breitscheid. Seit dem Großbrand im November behilft sich die Mannschaft der Kompostierungsanlage der Stadt Düsseldorf und des Kreises Mettmann (KDM) am Kreuz Breitscheid mit Provisorien. Ein Großteil der Anlagentechnik und der Belüftung wurde von den Flammen zerstört. Doch ein Wiederaufbau ist in Sicht. Vergangene Woche hat Geschäftsführer Dietmar Steinhaus den Bauantrag gestellt. Ende des Jahres sollen die Arbeiten laut Plan abgeschlossen sein.

An den Hallen und dem Maschinenpark sind umfangreiche Maßnahmen fällig — auch wenn das für den Betrachter nicht auf den ersten Blick deutlich wird. „Das sieht gar nicht so schlimm aus“, sagt Steinhaus.

Doch manchmal schlummert der Schaden unter der Oberfläche. Etwa bei tragenden Stahlbetonteilen der Hallenkonstruktion, die durch die Brandhitze in Mitleidenschaft gezogen wurden. „Da ist die Statik nicht mehr gegeben“, sagt der Geschäftsführer. Eine Halle wurde leer geräumt, eine weitere darf wegen Einsturzgefahr nicht betreten werden. Zahlreiche Stahlbetonteile müssen ausgetauscht werden.

Komplett erneuert werden müssen auch die Anlagen zur Aufbereitung der Kompostmaterialien — Zerkleinerungsmaschinen, Transportbänder und Sortieranlagen. In diesem Bereich war das Feuer im November ausgebrochen. Grund war ein heißgelaufenes Aggregat. Auch die Sortierkabine, in der Fremdkörper entfernt werden, wird neu aufgebaut.

Damit es künftig nicht mehr zu einem Feuer dieses Ausmaßes kommen soll, flossen die Lehren, die aus dem Brand gezogen wurden, in die Planungen mit ein. „Wir haben da schon ein paar Änderungen eingebaut“, sagt Steinhaus. Unter anderem sollen die einzelnen Abschnitte der Anlage in Zukunft besser voneinander abgeschottet werden und bessere Brandmelder erhalten.

Löschanlagen sollen an gefährdeten Stellen Entstehungsbrände verhindern. Die neue Lüftungsanlage soll zudem aus Metall gefertigt werden. Über die alte Anlage mit ihren Kunststoffrohren hatte sich das Feuer damals mit ausgebreitet. Insgesamt liegen die Investitionen im unteren siebenstelligen Bereich.

Mittlerweile läuft die Ausschreibung für die Bauarbeiten und den Maschinenpark. Die Zahl der Anbieter geeigneter Anlagen ist laut Steinhaus jedoch überschaubar. An die Baumaterialien werden besondere Anforderungen gestellt — etwa für die Hallendächer und Wände. „Wir brauchen sehr widerstandsfähige Materialien, die das aggressive Milieu in der Rottehalle überstehen“, sagt Steinhaus. Wegen der hohen Feuchtigkeit, wegen Ammoniak und der Pilzkulturen in der Luft ist besonderer Schutz vor Zersetzung nötig.

Während der Bauarbeiten wird der Betrieb übrigens weitergehen. So wie kurz nach dem Brand — als die Mannschaft der Anlage einen provisorischen Weiterbetrieb organisierte. Während an den Hallen im hinteren Bereich des Areals noch die Feuerwehr im Einsatz war, konnte vorne bereits wieder Grünschnitt abgegeben werden.

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