Lintorfer Gewerbegebiet: Kahlschlag für Logistiker DHL

Durch die Ansiedlung von DHL im Lintorfer Gewerbegebiet könnte die Attraktivität angrenzender Brachflächen steigen.

Lintorf. Baumstümpfe, ausgerissene Wurzeln, Äste, gefällte Stämme — immer wieder bleiben Passanten stehen und schauen verwundert auf das ehemalige kleine Wäldchen am Breitscheider Weg 150. Es sieht aus, als hätten Wirbelsturm und Bombe das Gelände heimgesucht. Doch die Verwüstung war geplant.

Auf dem Areal — schräg gegenüber der Deutschlandzentrale des japanischen Werkzeugherstellers Makita — will die Post eine neue Zustellbasis errichten. Die alten Backstein-Fabrikgebäude samt Schornstein werden bald der Vergangenheit angehören.

„Der Abrissantrag liegt uns vor“, bestätigt Guido Multhaupt vom städtischen Planungsamt. Die Bäume seien in Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehörde und dem Forstamt gefällt worden. Geprüft wurde auch, ob die alten Fabrikhallen unter Denkmalschutz stehen. Angesichts des fortgeschrittenen Verfalls ist das aber nicht der Fall.

„Das waren die Hallen der früheren Steinzeugröhren-Werke Hoff“, sagt Manfred Buer, Vorsitzender des Lintorfer Heimatvereins. Der Betrieb ruhe dort aber schon lange. „Die hatten Ton aus der Gegend verarbeitet, dann aber besseren gefunden und sind weggezogen.“ Ursprünglich sei das Werk als „Gewerkschaft Adler“ gegründet worden, sagt Buer. Anschließend wurde das Areal von einer Spedition genutzt. Die Hallen, Büro- und Pförtnerhaus verfielen.

Der Bauantrag für die neue Zustellbasis liegt der Stadt bereits vor. Um das Paketzentrum Krefeld, das durch den boomenden Versandhandel an seine Kapazitätsgrenzen stößt, zu entlasten, will die Post-Tochter DHL am Breitscheider Weg auf dem 15 000 Quadratmeter großen Areal ein neues Verteilzentrum errichten lassen. In der Sortierhalle sollen die Pakete künftig über Förderbänder und Rutschen direkt zu den jeweiligen Rampen und Lastwagen transportiert.

Für die Stadtplaner hat das Verteilzentrum eine wichtige Funktion. Mit dem Neubau wird auch die rückwärtige Erschließung des dahinter liegenden Geländes geschaffen. Neben der Zufahrt von der Rehhecke aus wird laut Stadt ein zweiter Zugang vom Breitscheider Weg aus geschaffen. Auf dem Gelände hatte Vodafone vor einigen Jahren noch seinen Campus geplant, sich dann aber für Düsseldorf entschieden. Seitdem hat sich auf dem Areal nicht viel getan.

Doch jetzt kommt in das Lintorfer Gewerbegebiet Bewegung rein. Multhaupt deutet an, dass es für das brachliegende VAG Schultz-Gelände „in naher Zukunft“ eine „konkrete Überlegung“ gebe. Für das Areal der früheren Constructa-Werke gebe es keine aktuelle Nutzung.

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