Leseratten feiern ihren Welttag

Ratinger Buchhändler haben sich Aktionen ausgedacht. Im Arkadenhof heißt die Devise zum Beispiel stöbern, finden und mitnehmen.

Leseratten feiern ihren Welttag
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Zu den Gedenktagen von Mutter oder Valentin kann man klotzen: Süßes, Blühendes, Glitzerndes oder schlicht Liebevolles überschwemmen die Häuslichkeit. Wenn es aber um den Welttag des Buches geht, muss man schon subtiler agieren. Er ist am morgigen Sonntag, darf aber gern auch schon heute begangen werden. Der Handel jedenfalls zieht die Feierlichkeiten vor und beschenkt die junge Kundschaft. In Katalonien, wo man am 23. April Sant Jordi feiert — den heiligen Georg, den Schutzpatron, da kommt der Tag mit ganz anderem Getöse daher: Buchhändler bieten ihre Ware zu Vorzugspreisen (rund zehn Prozent Rabatt) an Straßenständen feil.

Hildegard Pollheim, öffentliche katholische Bücherei in Herz Jesu

Man kauft Bücher für sich oder beschenkt auch Freunde. Als Zeichen der Zuneigung schenkt der Mann an diesem Tag seiner Frau, seinen (Paten-) Kindern, seiner Freundin rote Rosen. Die Frauen revanchieren sich mit einem Buch. Viele katalanische Unternehmen schenken Mitarbeitern Buchgutscheine.

Also — Buchgutscheine gibt es auch in Ratingen, gespendet von den Einzelhändlern. Rund um diesen Tag erhalten deutschlandweit rund 850 000 Kinder der vierten und fünften Klassen das Buch „Ich schenk dir eine Geschichte“. Die Ratinger Buchhändler haben sich auch noch kleine Programme ausgedacht: Bei „Spiel & Buch“ im Arkadenhof gibt es heute von 10 bis 15 Uhr ein geplantes Stöbern, Finden und Mitnehmen gebrauchter, aber gut erhaltener Bücher, und das unentgeltlich. „Bookcrossing“ heißt die Aktion, die über den Arkadenhof verteilt, auf der Stadtmauer, eine Etage tiefer im Grünen bis hin zum Dicken Turm Lektüre verteilt.

Im Buch-Café „Peter und Paula“ an der Grütstraße haben Anne Gansen und Bernhard Schultz nicht nur den Tausch „Gutschein gegen Buch“ vorbereitet, sondern bieten nächste Woche an drei Tagen den Schülern Programme à la Klein-Tragödchen.

Sven Rabanus hat in der Altstadt-Bücherei auch alles bereit, was zum höheren Genuss des Welttages des Buchs beiträgt. Mitarbeiterin Marion Meier betont ausdrücklich: „Wer liest, schreibt besser.“ Das lässt hoffen. Sie freut sich aber auch, dass immer noch Kinder viel und vielerlei lesen. Das weiß die Ratinger Stadtbücherei mit all ihren Filialen, das weiß auch Hildegard Pollheim in ihrer öffentlichen katholischen Bücherei in Herz Jesu. Dort bringen inzwischen die Kinder ihre Eltern mit zur Ausleihe. „Die Kinder wissen bestens Bescheid, wie es in unserer Bücherei zugeht.“

Ganz klar ist natürlich, dass im Ratinger Bucheinzelhandel nicht nur persönlich und sachkundig beraten wird, sondern jedes bestellte, lieferbare Buch meist am folgenden Tag vorliegt. Zum selben Preis wie im Versandhandel.

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