Laientheater Mama Mia spielt zugunsten der Sonntagsschule

Die Gruppe zeigte im Gemeindezentrum das Stück „Zauberer von Oz“.

Laientheater Mama Mia spielt zugunsten der Sonntagsschule
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Die Geschichte über das Farmermädchen Dorothy, das durch einen Sturm in das Land Oz geweht wurde und dort mit ihren neuen Freunden dem Blechdosenmann, der Vogelscheuche und dem Löwen auf der Suche nach dem berüchtigten Zauberer viele Abenteuer überstehen muss, zählt in Deutschland nicht zu den bekanntesten Märchen. Die Amerikaner hingegen sind mit dieser Erzählung jedoch genau so vertraut, wie wir mit den Märchen von Rotkäppchen oder Hänsel und Gretel. „Ich kannte diese Geschichte bisher vom Namen her und wusste nur, dass sie schon mehrfach verfilmt wurde. Heute sah ich sie zum ersten Mal und fand es richtig schön, wie liebevoll die Theatergruppe sie auf die Bühne gebracht hat“, sagte Melanie Berger. Sie kam mit ihrer Tochter ins evangelische Gemeindezentrum, um zu verfolgen, wie die von vielen Selbstzweifeln geplagten Freunde im Laufe ihrer Wanderung über sich selbst hinauswuchsen und die gefährlichsten Hindernisse bewältigten. Von kleineren Kindern über Jugendliche bis hin zu den Großeltern — die Zuschauer waren begeistert. Das Stück wurde ihnen präsentiert vom Familientheater Mama Mia, einer Laienspielgruppe, die 1992 von Müttern von Kindern des katholischen Kindergartens in Düsseldorf-Angermund gegründet wurde. Vom Textentwurf über Kostümgestaltung und Technik machen die engagierten Laienschauspieler alles selber.

Der Reinerlös wird für einen guten Zweck gestiftet. In Lintorf spielten sie für die Ratinger Sonntagsschule, ein Projekt der Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann, bei dem Flüchtlingskindern schulische Förderung und gemeinsame Freizeitgestaltung geboten wird. Die neun Frauen, die derzeit zum festen Ensemble gehören, möchten aber gerne noch für weitere wohltätige Projekte spielen. Die Truppe trat erstmals vor 25 Jahren im Kindergarten des eigenen Nachwuchses auf und hatte soviel Spaß an der Vorführung, dass sie beschlossen, weiter zu spielen, um Weltliteratur auf die Bühne zu bringen, darunter Räuber Hotzenplotz von Ottfried Preußler, Mozarts Zauberflöte, William Shakespeares Sommernachtstraum oder Max und Moritz von Wilhelm Busch.

„Wir möchten das Erlebnis Theater weitervermitteln. Dabei spielen wir für Zuschauer jeden Alters, denn wir sind ein Familientheater“, sagte Annette Florin. Sie verkörperte in der magischen Welt von Oz einige der Ungeheuer, die Dorothy mit ihren Gefährten zu besiegen hatte sowie die gute Hexe, die am Ende dem Mädchen verriet, wie sie wieder nach Hause zurückkehren kann.

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