Kabel, die in die Zukunft leiten

Die Planungen für das 400 000 Euro teure Glasfasernetz beginnen. Das Netz soll zusammen mit dem Ausbau des Gasnetzes einhergehen.

Breitscheid. Es wird ein Großprojekt: Noch in diesem Jahr beginnen die Stadtwerke damit, ein Glasfasernetz in Breitscheid-Nord aufbauen. Das neue Netz soll eine superschnelle Internetverbindung bringen. Zukunftstaugliche Übertragungsraten von 100 Megabits pro Sekunde werden möglich, höhere Raten nicht ausgeschlossen.

Das Netz soll zusammen mit dem Ausbau des Gasnetzes einhergehen. „Es wird aber niemand gezwungen, mit einem Glasfaseranschluss zugleich auch Erdgaskunde werden zu müssen“, stellt Vertreibsleiter Frank Schlosser klar.

„Für uns ist das Neuland. Wir haben bereits ein internes Glasfasernetz bei den Gebäuden der Stadtwerke verlegt. Aber in der Größe müssen wir erstmal Erfahrungen sammeln“, sagt Schlosser. Die Stadtwerke wollen so ihre Produktpalette als Energiedienstleister erweitern. Breitscheid lag dem Versorger besonders am Herzen, da dort vielerorts nicht einmal ein DSL-Anschluss verfügbar ist.

Der Aufsichtsrat hat gerade grünes Licht fürs Glasfasernetz gegeben, jetzt beginnen die Planungen. „Das Internet wird wesentlich schneller. Wo im Moment noch Daten mit einem Megabit pro Sekunde transferiert werden, sollen es bald Raten von bis zu 100 Megabits pro Sekunde sein“, sagt Schlosser.

Das sei heutzutage nötig, um etwa HD- oder 3D-Fernsehen zu empfangen. Ob das Glasfasernetz flächendeckend ausgebaut wird, will Schlosser nicht ausschließen: „Überall, wo die Stadtwerke buddeln, werden jetzt schon Leerrohre mitverlegt.“

Die Glasfasertechnik zielt aber vor allem in die Zukunft. Das neue Netz reicht laut Expertenmeinungen auch für Anwendungen, die heute noch nicht auf dem Markt sind, aber eine schnellere Übertragungsrate benötigen.

In einem weiteren Pilotprojekt werden in Breitscheid momentan in 500 Haushalten intelligente Stromzähler installiert, die dann übers Internet ansteuerbar sind. Durch einen so genannten Breitband-Powerline-Zugang, dessen Datentransfer über das Stromnetz läuft, können die „Smart Meters“ abgelesen werden. Verbrauchsmessungen können so durchgeführt werden, ohne dass Mieter oder Stadtwerke-Mitarbeiter zum Zähler laufen müssen.

„Für das erste Jahr stellen wir allen Teilnehmern das Modem für den Breitband-Powerline-Zugang kostenfrei zur Verfügung“, sagt Frank Schlosser. Anschließend könnten sich die Kunden entscheiden, ob sie bei Powerline bleiben oder ihre langsamere Internetverbindung über Telefonnetz zurückhaben möchten.

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