Gemeinsam essen, spielen und lernen

Vor 20 Jahren wurde der „Verein zur Förderung der Über-Mittag-Betreuung in Ratingen“ gegründet. Rund 1300 Ratinger Kinder profitieren davon.

Gemeinsam essen, spielen und lernen
Foto: Blazy

Ratingen. Den aktuellen Bürgermeister als Gründungsmitglied — welcher Verein hat das schon? Der 20. Geburtstag lockte mehr als 200 Gäste ins Jugendzentrum Manege. Schuldirektoren, Lehrer, Verwaltungsexperten, Politiker — alle kamen unter einem gemeinsamen Grundgedanken: Da wird etwas richtig gemacht — in Ratingen, notfalls auch gegen die Widerstände von Landesbehörden. Nur die Sache mit dem Namen will jetzt niemand mehr verantworten: „Verein zur Förderung der Über-Mittag-Betreuung in Ratingen“ — länger und komplizierter ging es wohl wirklich nicht. „Ich weiß nicht mehr, was wir uns dabei gedacht haben“, grübelte Gründerin Christa Seher-Schneid vor allen Gratulanten auf der Bühne. Bürgermeister und Mit-Gründer Klaus Pesch hingegen hat mit dem Zungenbrecher nach eigenem Bekunden überhaupt kein Problem: „Ich finde diese austauschbaren Kürzel viel schlimmer. Den Namen kann man sich wenigstens merken.“

Es begann mit acht Grundschulen, acht Betreuerinnen und 87 Kindern. Mittlerweile kommen rund 1300 Kinder zur „ÜMB“, wie die Übermittagsbetreuung abgekürzt wird. An zehn Grundschulen bietet der Verein die klassische Variante an — Betreuung von Mädchen und Jungen bis 14 Uhr.

So ist der Verein entstanden: Für Kinder, deren Eltern Vollzeit arbeiten, gab es den Hort. Für solche aber, die wegen ihrer Kinder auf eine Halbtagsstelle gegangen waren, gab es 1997 — nichts. Bis sich die ÜMB gründete. Mittlerweile ist der Verein auch Partner für den offenen Ganztag (Ogata) an neun Schulen. Es gibt eine Schulsozialarbeit. Und aus der zwischenzeitlichen Di-Mi-Do-Betreuung von U-3-Kindern mit einem Anspruch auf einen Kindergartenplatz sind immerhin noch Spielgruppen übrig geblieben. „Ich habe mir damals zur Gründung eigentlich gar nichts gedacht“, gab Christa Seher-Schneid zu. Doch bis sich der Verein gründen konnte, waren zahlreiche Klippen zu umschiffen, wie sich Klaus Pesch erinnert: „Haftungsfragen, Anstellungsverträge, Bezahlung — weil es sowas noch nicht gegeben hatte, war das alles schwierig.“ Überall holten sich die Ratinger Hilfe. Dann ging es schnell: Am 23. April 1997 wurde der Verein gegründet.

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