Flughafen-Ausbau: Der Kampf geht weiter

Heute gibt es im Lintorfer Schulzentrum ab 19 Uhr eine Informationsveranstaltung zur möglichen Erweiterung der Kapazität.

Flughafen-Ausbau: Der Kampf geht weiter
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Es brodelt an der Basis. Der Widerstand gegen die geplante Kapazitätserweiterung des Düsseldorfer Flughafens wächst weiter. Vor diesem Hintergrund gibt es am heutigen Donnerstag ab 19 Uhr in der Aula des Lintorfer Schulzentrums, Duisburger Straße 112, eine Informationsveranstaltung.

Mit dabei sind Klaus-Konrad Pesch, Bürgermeister der Stadt Ratingen und Vorsitzender der Flughafenkommission, Siegfried Aring, Flughafenbeauftragter der Stadt Ratingen, und Ulrich Neck, Vorsitzender der Bürgerinitiative Ratinger gegen Fluglärm.

Ulrich Neck, Vorsitzender der Bürgerinitiative Ratinger gegen Fluglärm

Rückblende: Am 25. Mai hat offiziell die Auslegung der Unterlagen der Düsseldorf Flughafen GmbH zum Antrag auf Kapazitätserweiterung begonnen. Dies bedeutet: Bürger haben die Möglichkeit, Einwendungen gegen die geplante Ausweitung des Flugbetriebs am Düsseldorfer Flughafen zu erheben. Die Bürgerinitiative Ratinger gegen Fluglärm will in der heutigen Veranstaltung über das Ziel des Antrags, die absehbaren Auswirkungen in der Region Ratingen und mögliche Reaktionen informieren.

„Der Flughafen setzt eindeutig auf Wachstum und auf eine Steigerung der wirtschaftlichen Ergebnisse. Die Auswirkungen auf die Menschen in den von den Überflügen betroffenen Wohngebieten bleiben weitgehend unerwähnt“, erklärte Neck. Wer schon jetzt die Antragsunterlagen einsehen möchte, kann diese im Internet unter www.dus-fuer-die-region.de finden. Aus den vorliegenden Unterlagen sei ersichtlich, dass die Zahl der Flugbewegungen erheblich steigen soll. Neck untermauerte: „Da diese grundsätzlichen Ambitionen des Flughafens schon seit längerer Zeit bekannt sind, haben sich die mit dem Thema Fluglärm befassten Institutionen und Gremien in Ratingen immer wieder einhellig gegen eine Ausweitung des Flugverkehrs ausgesprochen.“ Die Devise müsse deshalb lauten: Es darf nicht mehr Flüge über Ratingen geben.

Während der Veranstaltung liegen Vordrucke für einen generellen Einspruch aus. Man könne auch einen individuellen Einspruch einlegen, so Neck, der heute abend ausführlich über das Recht auf Widerspruch informieren will. Ludger Dohm, Sprecher der Geschäftsführung des Düsseldorfer Flughafens, hatte unlängst in der Stadthalle über die neuen Pläne gesprochen. „Die Erweiterung ist für uns dringend nötig, um im internationalen Vergleich bestehen zu können“, sagte er und rechnete vor, dass rund 56 000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt eng mit dem Flughafen verknüpft seien.

Er präsentierte Zahlen und Fakten, die den Wunsch des Flughafens untermauern sollten. Flexiblere Nutzung der zweiten Start- und Landebahn, Erhöhung der maximalen Zahl der stündlichen Flugbewegungen von derzeit 47 auf 60. „Der Angerlandvergleich und auch die Nachtflugbeschränkungen bleiben aber völlig unangetastet“, versprach Dohm — und erntete dafür Gelächter. Überzeugen konnte er die Anwesenden nicht, die Positionen sind zu verfahren.

Neck betonte: „Das angedachte Prinzip, nicht genutzte Zweibahnzeiten in einem Kontingent zu sammeln und beliebig einsetzen zu können, ist nie erklärt worden. Nicht auszuschließen ist, dass über mehrere Tage hinweg ganztägig ein Zweibahn-Betrieb mit 60 Flugbewegungen pro Stunde stattfinden kann.“ Dieser Punkt berühre sehr wohl den Angerlandvergleich und damit elementare Interessen von Ratingen. Ziel und Zweck des Angerlandvergleichs sei es ja, durch Regelungen für die Mitbenutzung der Parallelbahn die Bürger zu schützen. Auch dieser Aspekt wird heute zur Sprache kommen.

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