Dreifach-Sporthalle für die Gesamtschule

Ein Neubau soll dafür sorgen, dass künftig weniger Unterricht ausfällt. An Optik und Details muss aber gespart werden.

Ratingen. Sportunterricht? Fällt aus! Solche Kurzdialoge sind bei Schülern der Gesamtschule seit geraumer Zeit alltäglich. Vor allem in den Klassen 5 bis 10 können 15 Stunden Sportunterricht nicht erteilt werden, weil die Hallenkapazitäten nicht ausreichen. Für eine Schule, die mit der Schwerpunktbildung im Fach Sport von sich reden macht, ist das besonders bitter. Der geplante Neubau einer Dreifachhalle könnte deshalb die größte Not lindern.

Ursprünglich sollte nur eine Zweifach-Turnhalle gebaut werden. Das hatte der Stadtrat vor acht Monaten beschlossen. Doch mit der Fertigstellung des Cafeteria-Anbaus für das benachbarte Bonhoeffer-Gymnasium mussten die Planungen noch einmal auf den Prüfstand:

Denn dieser Anbau hat mehr Schulhof- und Spielfläche verbraucht als vorher erwartet wurde. Und da auch die Gesamtschule einen Ergänzungsbau benötigte, lag es auf der Hand, Anbau und neue Turnhalle als gemeinsamen Baukörper zu errichten. Schulleiter Michael Kreft regte zudem an, die Sporthalle so zu gestalten, dass sie später dreifach geteilt werden kann.

Der Haken daran: Der Gesamtkostenrahmen von 4,7 Millionen Euro für beide Bauteile durfte nicht überschritten werden. Mit einer geänderten Planungskonzeption und Abstrichen bei der Bauausführung konnten die Kosten gedrückt werden. Das Sportamt betont, dass trotz dieser Änderungen die Funktionalität und Qualität unverändert erhalten bleibe.

Die Kosten werden unter anderem dadurch gedrückt, dass auf eine aufwändige Lüftungsanlage verzichtet und die Turnhalle „natürlich be- und entlüftet“ wird. Gespart wird auch an der Optik: Die Betonflächen erhalten statt Putz oder Wandverkleidung allenfalls einen Farbanstrich.

Die Prallschutzwände der Halle werden nicht als Holzpaneele (mit aufwändiger Unterkonstruktion) ausgeführt, sonden aus gepolsterten Textilplatten, die direkt auf dem Beton befestigt werden. In den Umkleiden und Duschen soll auf abgehängte Decken verzichtet werden, so dass die Installationen sichtbar bleiben. Schließlich ist anstelle eines Glas-Satteldaches lediglich der Einbau einzelner Glaskuppeln geplant. Bescheidener soll auch die Bepflanzung ausfallen: Grasflächen und ein paar Sträucher müssen reichen.

Dafür hat der kombinierte Bau auch einen Vorteil: Er spart gegenüber den Einzelbauten 3500 Euro Heizkosten pro Jahr.

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