Diskussion um Ebert-Realschule

Die SPD will eine Sekundarschule in Mitte einrichten. Die Verwaltung lehnt dies ab.

Diskussion um Ebert-Realschule
Foto: Blazy

Ratingen. Die Liste der Kritikpunkte seitens der SPD-Fraktion hat jede Menge Konfliktpotenzial. Zielperson ist Rolf Steuwe, Erster Beigeordneter und Schuldezernent. Kurz zusammengefasst: Die Sozialdemokraten bemängeln, dass der Schulentwicklungsplan noch nicht fortgeschrieben worden ist. Sie stellen zudem fest, dass die Martin-Luther-King-Gesamtschule angesichts der Herausforderungen (Seiteneinsteiger, Schulform-Wechsler) nicht alleine die Probleme lösen kann. Sie fordern deshalb, dass die Friedrich-Ebert-Realschule zur Sekundarschule umfunktioniert wird.

SPD-Fraktionschef Christian Wiglow erklärt: „Neben den erforderlichen Schulplätzen für Flüchtlinge, bei denen die Stadt Ratingen in Zusammenarbeit mit den Schulen kurzfristig reagieren musste und diese Herausforderungen in den vergangenen zwei Jahren sehr erfolgreich gemeistert hat, wird immer deutlicher, dass in Ratingen generell eine Anpassung der Schullandschaft erforderlich ist.“

Es sei mehr als deutlich zu erkennen, dass die Kapazitäten der Gesamtschule mit ihrem umfassenden Bildungsangebot und dem erfolgreichen Gesamtschulkonzept schon heute überstrapaziert seien. Die Martin-Luther-King-Gesamtschule alleine könne den Bedarf nach einem differenzierten Schulangebot in Ratingen nicht decken. „Für uns wäre daher eine Sekundarschule mit einer festen Vereinbarung mit dem Adam-Josef-Cüppers- Berufskolleg für die gymnasiale Oberstufe eine optimale Ergänzung“, sagt Wiglow. „Damit könnte ein Angebot entstehen, dass den Schülern möglichst lange alle Schulabschlüsse offenhält und gleichzeitig einen differenzierten gymnasialen Abschluss bietet, der eine besondere Spezialisierung auf bestimmte Berufsfelder ermöglicht.“

Als optimalen Standort sieht die SPD-Fraktion die heutige Friedrich-Ebert-Schule wegen ihrer zentralen Lage. Gleichzeitig sei der Wettbewerb der Ratinger Realschulen, vor allem durch die Aufnahme von Jungen an der Liebfrauenschule, verstärkt worden.

Christian Wiglow, SPD-Fraktionsvorsitzender

Dies habe sich in den vergangenen Jahren in den Anmeldezahlen an der Friedrich-Ebert-Realschule niedergeschlagen. Dieser Entwicklung könne man mit einer Neuaufstellung als Sekundarschule entgegengesteuern, schlägt die SPD-Fraktion vor.

Steuwe erklärt, dass man sehr wohl an der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes sitze, angesichts der großen Sanierungs- und Neubauprojekte, beispielsweise am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium, zunächst aber andere Prioritäten gesetzt habe. Dass die Friedrich-Ebert-Realschule in einer Art Krise stecke, will der Schuldezernent nicht verhehlen, schließlich habe man so gerade die Zweizügigkeit geschafft.

Steuwe will aber an dieser Schulform an diesem Standort festhalten und ist guter Hoffnung, dass sich die Lage an dieser Schule wieder stabilisieren wird. „Um eine Sekundarschule zu gründen, braucht man unter anderem eine Dreizügigkeit mit 75 Schülern. Zudem ist für diese Umwandlung in eine andere Schulform ein großer und sehr aufwändigen Verwaltungsvorlauf notwendig.“

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