Diese Projekte sollen gefördert werden

Allein das Festival der Stimmen „Voices“ erhält 20 000 Euro aus der Kulturförderung.

Ratingen. Die Kleinkunstreihe „Tragödchen“ bekommt schräge Konkurrenz: An der Poststraße hat sich in einem denkmalgeschützten Haus eine Düsseldorfer Bildhauerin mit ihrem Atelier niedergelassen. Dort will Ulrike Edinger-Donat einen „Kunst-Salon nach klassischem französischen Vorbild initiieren mit bildender Kunst, Diskussionskreisen und künstlerischem Anspruch“. Unter anderem plant sie im Treppenhaus eine Carmen-Oper für 40 Personen. Oder auch eine Modenschau mit zwei „Models“. Die Stadt Ratingen will das Projekt „Szenen im Treppenhaus“ mit 1500 Euro fördern. So wie viele andere Projekte, Vereine und Vorhaben aus dem Topf der Kulturförderung 2018/2019 etwas bekommen.

Für die Kulturförderung nach den Richtlinien der Stadt stehen für den Haushalt 2018/2019 knapp 64 000 Euro zur Verfügung. Wer nicht die Förderrichtlinien erfüllt, wird trotzdem bedacht: Das sind zum Beispiel das Festival der Stimmen „Voices“ (20 000 Euro), der Märchenzoo am Blauen See (3000 Euro) und die ZeltZeit (7200 Euro).

In der Kulturförderung stehen rund 25 000 Euro für neun Vereine zur Verfügung. Der Knabenchor Hösel wird mit 10 000 Euro, der Konzertchor Ratingen mit 6800 Euro bedacht.

Fürs Winterbrauchtum werden über 20 000 Euro ausgeschüttet. Das Ratinger Karnevalskomitee (7558 Euro) und Ratinger Kinderkarnevalskomitee (RaKiKa, 5999 Euro) sowie die Martinszüge (3785 Euro) werden am stärksten unterstützt.

Für sechs Vereine des Sommerbrauchtums stehen knapp 15 000 Euro zur Verfügung. Deren Reihenfolge sieht so aus. St. Sebastiani-Bruderschaft (8973 Euro), St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Lintorf (2145 Euro) und Höseler Bürger- und Schützenverein (HBSV, 1682 Euro). Bei den Projekten wird auch der Workshop des Ratinger Gospelchores „singing westside“ im Februar 2018 mit der Musikerin Judy Bailey gefördert. Soweit also alles bekannte Vereine und Projekte.

Mit der Ansiedlung von Ulrike Edinger-Donat, die auch Bühnenbilder wie im Ballhaus geschaffen hat, könnte die Ratinger Kunstszene bereichert werden. Die Bildhauerin über sich selbst: „Seit nunmehr 20 Jahren war ich im Atelierkreis Wilfried Polke in Lörick tätig, mit dem ich auch mehrere Ausstellungen hatte.“ Mit dem Tode von Prof. Polke im Jahr 2016 sei das städtische Atelier in der ehemaligen Dorfschule in Lörick entfallen, daher habe sie beschlossen, ihr Atelier zur Poststraße 51 in Ratingen zu verlegen und dort ihren Kunst-Salon zu etablieren.

Drei Projekte plant Edlinger-Donat, hauptberuflich Rechtsanwältin, in ihrem Treppenhaus: Die Carmen-Oper mit nur zwei Protagonisten, die klassisch singen, aber auch rappen. Eine Modenschau soll ebenfalls nur mit zwei gegensätzlichen Models gezeigt werden: Mode, Schönheitsempfinden und Schönheitskult sollen persifliert werden. Auch das Verhältnis Mensch und Hund soll dargestellt werden — sogar mit Rollentausch. Wegen der begrenzten Zuschauerzahl soll es jeweils zwei Aufführungen der Projekte geben.

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