Die Altlasten auf dem ehemaligen Eisenhüttengelände sind beseitigt

Jahrzehntelang verhinderte verseuchtes Erdreich die Bebauung der Brache in Ratingen Ost. Nun entstehen dort Wohnungen.

Ratingen. Ratingen ist eine Altlast los: Wie die Umweltbehörde des Kreises Mettmann mitgeteilt hat, sollen die Sanierungsarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Eisenhütte in Ost Ende November abgeschlossen werden. Die Brache, die bereits vor vielen Jahren nach oben und zum Grundwasser hin komplett abgedichtet worden war, wurde in zwei Bauabschnitten ausgekoffert, belastetes Erdreich wurde abtransportiert. Auf dem Gelände werden Wohnhäuser errichtet. Auf dem ersten Teil wurde kürzlich Richtfest gefeiert.

Widrige Witterungsverhältnisse und Unvorhergesehenes wie das Antreffen von Fundamentresten im Baufeld hatten zu Verzögerungen im Bauablauf geführt, so der Kreis Mettmann. Mitte November hat er als zuständige Aufsichtsbehörde die Abnahme für die Sanierungsarbeiten in dem Bauabschnitt II erteilt. Damit sei nun auch der westliche Teil des Sanierungsgebiets für die Neubebauung frei gegeben. Darüber freut sich besonders der Investor. Insgesamt sind in beiden Bauabschnitten etwa 78 620 Tonnen Bodenaushub und etwa 350 Tonnen Bauschutt angefallen, die „sach- und fachgerecht entsorgt“ wurden.

Um die ehemalige Industriebrache hatte es jahrzehntelangen Streit gegeben: Wegen der chemischen Hinterlassenschaften der Hütte fand sich zunächst kein Investor. Dann sollte auf versiegeltem Boden Gewerbe angesiedelt werden. Es gab trotz jahrelanger Suche zwar Interessenten, aber letztlich keinen Vollzug. Dann wurde beschlossen, das komplette Gelände auszukoffern, das belastete Erdreich zu entsorgen und den Bereich neu zu verfüllen. Es wurde in zwei Abschnitten gearbeitet: Auf dem Ostteil sind die Gebäude bereits hochgezogen.

Die Arbeiten für den Bau des Wohnparks sind bislang im Zeitplan. Ende 2017 sei die Servicewohnanlage bezugsfertig, sagte Norbert Dreyer, Chef der KB Servicewohnen Projektentwicklungsgesellschaft aus Melle, beim Richtfest. Ein Teil der Brache ist bereits saniert und verfüllt worden. Dort entsteht der Wohnpark mit insgesamt 51 Eigentumswohnungen. Dreyer: „80 Prozent der Eigentumswohnungen wurden bereits erfolgreich vermarktet.“ Weitere Verträge seien in Vorbereitung.

Der zweite Bauabschnitt soll noch im November beginnen, sobald der restliche Aushub abgefahren ist. Gestartet wird mit der Bodenplatte für die Tiefgarage. Dann folgen weitere fünf Häuser — von denen zwei schon verkauft sind nach Angaben des Investors. Etwa ein dreiviertel Jahr nach Bezug der ersten Wohnungen (Ende 2017) soll auch der zweite Bauabschnitt fertiggestellt sein. Mit im Boot ist die Caritas: Sie bietet dort Service für Senioren an.

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