Dachdecker verhindert Explosion

Der Handwerker, selbst bei der Freiwilligen Feuerwehr, bemerkte Gasgeruch an einer Regenrinne und alarmierte seine Kollegen.

Ratingen. Es hätte deutlich schlimmer können für die betroffenen Anwohner, die am Montagabend wegen akuter Gasgefahr ihre Häuser auf der Brachter Straße räumen mussten. Ein Dachdecker hatte an einem Fallrohr (Regenrinne) Gasgeruch wahrgenommen und sich von einem benachbarten Installationsbetrieb ein Messgerät ausgeliehen. Da der Handwerker freiwilliger Feuerwehrmann ist, war er ohnehin entsprechend für diese Gefahr sensibilisiert.

In der Tat gab es eine deutlich erhöhte Gaskonzentration, die zu einem Großeinsatz der Feuerwehr mit insgesamt 60 Kräften führte. Betroffen waren die Häuser 12 bis 14 auf der Brachter Straße, wie Feuerwehr-Chef René Schubert mitteilte. „Die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Ratingen hat auch in diesem Fall wieder hervorragend funktioniert“, betonte Schubert. Die Leckage habe sich an der Hauptversorgungsleitung für den Stadtteil Homberg befunden, man habe den Versorgungsdruck aus Sicherheitsgründen deutlich herunterfahren müssen.

Gegen 1.50 Uhr in der Nacht zum Dienstag gelang es einer Spezialfirma, die defekte Gasleitung unter der Straßendecke abzudichten — dies nach umfangreichen Tiefbaumaßnahmen. Die Feuerwehr Ratingen sicherte mit zwei Löschfahrzeugen, einem Rettungswagen und einem Einsatzführungsdienst die Einsatzstelle, da während der gesamten Zeit Gas abströmte. Schubert betonte, dass der Dachdecker Schlimmeres verhindert habe. Die Anwohner wurden während des Einsatzes im Feuerwehrgerätehaus versorgt — von der Feuerwehr, aber auch von den Nachbarn. „Es herrschte eine gelöste Stimmung“, berichtete Schubert.

Wenn Gas bei Einsätzen eine Rolle spielt, dann geht die Feuerwehr mit äußerster Vorsicht zu Werke. So gab es vor längerer Zeit — vermutlich aufgrund eines technischen Defekts — eine heftige Gasausströmung in einem Gewerbegebiet an der Robert-Zapp-Straße in Tiefenbroich. Es handelte sich bei dem Lagertank um einen Stickstoffbehälter.

René Schubert, Feuerwehrchef

Man hatte Glück im Unglück: Da dieses Gas ein natürlicher Bestandteil der Umgebungsluft sei und sich mit dieser leicht vermische, habe zu keiner Zeit eine Gefahr für Personen bestanden. Aus Sicherheitsgründen mussten die Mitarbeiter der betroffenen Firma das Gebäude verlassen, es wurden die umliegenden Grundstücke von Einsatzkräften mit Gasmessgeräten sehr genau überprüft.

Ein anderer Fall: Bei Baggerarbeiten war auf der Zieglerstraße eine Gasleitung beschädigt worden. Da eine Hausanschlussleitung vollständig aus der Hauptleitung herausgezogen wurde, kam es zu einer sofortigen Gasfreisetzung, die aufgrund des dem Erdgas beigemischten Geruchsstoffes auch deutlich wahrnehmbar war. Die Feuerwehr sicherte den Gefahrenbereich ab.

Die schnell eingetroffenen Mitarbeiter der Stadtwerke veranlassten notwendige Arbeiten zum vorübergehenden Abdichten der Leckage. Auch hier war die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr vorbildlich.

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