Andrea Palm hat den Durchblick

Die Geschäftsfrau verkauft nicht nur Brillen, sondern ist stets bemüht, ihren Stadtteil Hösel schöner und erfolgreicher zu machen.

Ratingen. Andrea Palm ist eine Frau, die nicht wirklich auffallen möchte. Es sei denn, dass sie die Dinge, die sie beruflich oder ehrenamtlich macht, freundlich, erfolgreich und zufriedenstellend zu Ende bringt. Und davon macht sie einiges, was ihr mit Recht Lob einbringt.

Erst mal das Ehrenamt — es steht vor allem unter der großen Überschrift „Wir in Hösel“. Wir — das ist erst einmal die gebürtige Höselerin. Doch sie hat es verstanden, in relativ kurzer Zeit schon eine ganze Gruppe von Gleichgesinnten zusammen zu bringen, die sich um ihren Stadtteil kümmern wollen und ihm gelegentlich attraktive Höhepunkte schaffen. Auch Meike Müller vom Ratinger Kunsthaus, Freundin und Vorstandsmitglied der Ratinger Business-Frauen, ist davon begeistert, wie Andrea Palm die Aktivitäten in der Waldgemeinde vorantreibt. Man ist gespannt, wie der Nikolaus-Markt am ersten Adventswochenende (1. bis 3. Dezember) ausfallen wird.

Doch gegenwärtig bietet sie nicht das an, was sich hübsch zum Glühweinstand und Christbaum anbietet — sie verkauft Brillen im Geschäft mit ihrem Mann. Und sie ist diejenige, die die Fenster dekoriert. Um Brillen attraktiv zu präsentieren, braucht man eigentlich nicht viel Platz. Aber das Palm‘sche Geschäft hat reichlich Fensterflächen.

Und so hat sie die eher klassischen Gestelle in Dekorationen gefügt, die sich rings um Filme drehen. Also: Auch Randloses passt zu Leones „The Good, the Bad and the Ugly”, schlicht eingedeutscht zu „Zwei glorreiche Halunken”.

Auch die „Pirates of the Caribbean” und das Trömmelchen von Oskar Matzerath aus der Blechtrommel bieten einen attraktiven Hintergrund für die Brillen, die irgendwann auf Höseler und auswärtigen Nasen reiten und ihren Besitzern den rechten Durchblick verschaffen. Alle fünf Wochen gibt es eine neue Deko, immer wieder einfallsreiche.

Und wie kommt man zu einem solchen Job? In diesem Fall durch Eheschließung. Aber Andrea Palm hatte natürlich auch vorher einen Beruf, den sie sich selber ausgesucht hat und in dem sie zwei Jahrzehnte gern und erfolgreich gearbeitet hat. Sie war Reiseverkehrskauffrau und kümmerte sich um Buchungen von Firmen. Es war ein Beruf, den sie sich schon als junges Mädchen ausgesucht hatte — was mit Menschen, was mit Büro.

Letztlich hatte sie aber auch schon im Geschäft ihres Mannes fit gemacht für den „Bau“ von Brillen, für Beratung und Verkauf.

Sie ist selber aus Hösel und weiß, was in Hösel auf die Nase kommt: gepflegte, qualitativ hochwertige, gediegene Modelle mit zeitlosem Charme. Und da sind Materialien wie Acetat oder Wasserbüffel-Horn, Titan, Edelstahl, Spritzguss und auch, derzeit en vogue, Holz. Für eine Fassung aus dem Material allerdings kann man andernorts eine ganze Schrankwand kaufen. Wenn sie auf „ihr Hösel“ schaut, ist das immer ein liebevoller Blick: Sie sagt Hösel und nicht Ratingen.

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