Am Düsseldorfer Platz läuft alles zusammen

Am Samstag wurde der Düsseldorfer Platz mit einer großen Feier eröffnet. Die Nutzer zeigen sich nach den ersten Tagen sehr zufrieden.

Am Düsseldorfer Platz läuft alles zusammen
Foto: Achim Blazy

Ratingen. Viel ist nicht los am Mittwochvormittag gegen 10.30 Uhr. Am Düsseldorfer Platz verlieren sich nur wenige Fahrgäste. Die Anzeigetafeln, soweit vorhanden, funktionieren nicht: „Liebe Fahrgäste, wegen Systemstörung werden die Linien falsch dargestellt. Beachten Sie bitte die Wagenbeschilderung oder den Aushangfahrplan oder alternativ die Abfahrtszeiten auf der Rheinbahn-App“ — dieser Text läuft als Endlosschleife. Zum Glück gibt es ja noch herkömmliche Hinweisschilder und große Aufkleber oben an den Säulen, die die futuristische Dachkonstruktion tragen.

Die Fahrgäste vermissen die Infos der elektronischen Anzeigentafeln nicht: Ein junger Mann, dessen Rheinbahn-Handy-App auch nicht funktioniert, verteidigt diese: „Meistens funktioniert das gut.“ Ein älterer Mann, Rainer Kannegießer, ergänzt: „Der neue Bahnhof ist doch gerade erst fertig geworden. Schön ist er. Da kann man doch nicht erwarten, dass alles gleich klappt.“

Andrea Zdraleck stimmt ihm zu: „Die Anschlüsse klappen. In Ratingen ist man wirklich gut angebunden. Die Einstiegshöhe ist gut — ich habe nämlich Knieprobleme. Nur leider werden jedes Jahr die Preise für die Fahrkarten erhöht.“ Eine Frau mit Rollator beteuert, keine Probleme zu haben, eine junge Frau mit Kinderwagen bestätigt das: „Die Zugänge zur Haltestelle sind abgesenkt. Das ist sehr praktisch.“ Sie steuert die U 72 an und verschwindet.

Durch die neuen Bussteige neben den 60 Meter langen Stadtbahnsteigen der Linie U 72 ist das Umsteigen für die Fahrgäste ganz leicht. Drei Steige sind in „Sägezahn-Form“ angeordnet, so dass die Busse problemlos aneinander vorbeifahren und trotzdem bündig am Bordstein halten.

Rainer Kannegießer, Rheinbahn-Kunde

Auch Renate Nanik gefällt der neue Bahnhof. Sie ärgert sich allerdings über das Verhalten einiger Mitmenschen: „Da sind schon die ersten Grafitti“, kritisiert sie. „Und dann der Müll und die Zigarettenkippen. Dabei gibt es genug Mülleimer, auch für Kippen.“ Mit Blick auf die Kameras an den Stadtbahnsteigen grummelt sie: „Hoffentlich werden die alle gefilmt und bekommen eine Anzeige.“ Eine Frau irrt suchend über den neuen Bahnhof: „Wo fährt denn der Bus nach Hösel ab?“ Andere Fahrgäste erklären es ihr. Manche müssen länger warten: „Der O 5 ist seit 20 Minuten überfällig“, klagt die eine. „Schon wieder“, sagt eine andere, „das war gestern auch schon.“ In diesem Moment taucht der Bus auf und beide steigen rasch ein.

An einem Bussteig stehen drei Busfahrer zusammen. Adem Karail lobt seinen neuen Arbeitsplatz: „Die Fahrgäste sind zufrieden und die Fahrer auch. Es gibt Sozialräume und Toiletten für uns, Toiletten für die Fahrgäste, einen Kiosk und einen Fahrkartenverkaufsschalter. Ganz toll. Viel besser als Ratingen-Ost.“

Nur die Carsharing-Parkplätze am benachbarten Hotel sind bisher nicht eingerichtet.

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