Ratingen: Lkw-Fahrer stirbt auf der A3

Unfall: Der 40-Tonner aus Süddeutschland prallte vermutlich ungebremst gegen das Betonfundament einer Schilderbrücke.

Ratingen. Bei einem schweren Unfall auf der A3 kurz vor dem Breitscheider Kreuz ist gestern Morgen ein Lastwagenfahrer (39) ums Leben gekommen, mehrere Personen wurden leicht verletzt. Der Sachschaden beträgt mehrere hunderttausend Euro. Durch den Unfall brach der Verkehr in Rheinland und Ruhrgebiet völlig zusammen. Der Rückstau in Richtung Köln erreichte eine Länge von 20 Kilometer.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei war der Lkw-Fahrer aus Süddeutschland mit seinem 40-Tonner auf der rechten Fahrspur der Autobahn in Richtung Oberhausen unterwegs, als der Sattelzug plötzlich nach links zog, alle Fahrspuren querte und völlig ungebremst gegen den Betonsockel und Stahlträger einer Schilderbrücke krachte. Der Auflieger riss die Leitplanke aus der Verankerung, die Ladung flog geschossartig auf die Gegenfahrbahn, wo es zu mehreren Unfällen kam.

Durch die Wucht des Aufpralls wurde die Zugmaschine förmlich in Stücke gerissen. "Kollegen, die nach der Nachtschicht auf dem Heimweg waren und an der Unfallstelle vorbeikamen, haben die Erstversorgung des Schwerstverletzten übernommen", berichtet Ratingens Feuerwehrchef René Schubert.

Während die Feuerwehr mit schwerem hydraulischen Gerät den 39-Jährigen, der kopfüber in der Kabine eingeklemmt war, aus dem zerfetzten Wrack befreite, kämpfte der Rettungsdienst um sein Leben - vergeblich: Der Fahrer starb noch an der Unfallstelle.

Auf der Gegenfahrbahn rasten im dichten Berufsverkehr mehrere Fahrzeuge in die Ladung, die ihnen über die Leitplanke entgegenkam: schwere Metallkisten, Stahlringe, Maschinenbauteile und tausende schwerer Kupferhülsen, die wie Geschosse in Windschutzscheiben einschlugen. Wie durch ein Wunder wurde dabei niemand ernsthaft verletzt.

Ein VW-Phaeton und zwei Kleinlaster wurden so schwer beschädigt, dass sie abgeschleppt werden mussten. "Ich sah plötzlich, dass uns eine Abdeckplane entgegen kam, machte ein Vollbremsung, und dann hat es auch schon gekracht", schilderte Jakob Schnur den Unfall.

Der Fahrer eines der Transporter war mit dem Schrecken davongekommen, sein Beifahrer wurde leicht verletzt. Ein Mercedesfahrer, der gerade noch rechtzeitig stoppen konnte, sagte mit wackligen Knien: "Ich gehe jetzt meinen Geburtstag feiern."

Durch die Wucht des Aufpralls des 40-Tonners wurde die Schilderbrücke so stark beschädigt, dass sie demontiert werden musste. Dafür wurde am Nachmittag die Autobahn noch einmal voll gesperrt. Für die Bergung des zerfetzten Sattelschleppers wurde ein schwerer Kran der Düsseldorfer Feuerwehr angefordert.

Über die Unfallursache rätselt die Polizei noch. Wolfgang Tillmann, Leiter der Autobahnpolizei Mülheim: "Wir wissen nicht, ob er der Fahrer einen Infarkt erlitten hat oder eingeschlafen war."

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