Radarfallen: Im Dauer-Einsatz gegen Raser

Für viele Autofahrer sind sie ein Übel – für den Kreis die Garantie zur Tempokontrolle.

<strong>Kreis Mettmann. "Dieser Starenkasten ist übelste Abzocke." WZ-Leser Ralf Maus ist aufgebracht. Anfang August soll er auf der B 224 zwischen Velbert-Tönisheide und Wülfrath geblitzt worden sein - mit 116 statt der erlaubten 100 Stundenkilometer. Maus sieht an der besagten Stelle kurz vor einer leichten Rechtskurve eine Falle: Erst wird die Geschwindigkeit für einige hundert Meter auf 120, dann auf 100 Stundenkilometer begrenzt. Und dann kommt der Blitz. Ralf Maus: "Das ist eine Falle."

Martin Kasprzik, Sprecher des Kreises Mettmann, will diese Vorwürfe auf WZ-Nachfrage nicht gelten lassen: "Die Geschwindigkeitsbegrenzung wurde eingeführt, um die folgende Kurve zu entschärfen. Die ist nämlich nicht so harmlos, wie sie aussieht."

Eine Untersuchung der Verkehrskommission der Bezirksregierung Düsseldorf ermittelte im Jahr 2002 die Stelle als Unfallschwerpunkt: Bei unbegrenzter Geschwindigkeit hatte es hier innerhalb eines Jahres zwei tödliche Unfälle sowie drei Unfälle mit je einem Schwerstverletzten gegeben. Der Kreis habe mit der Geschwindigkeitsbegrenzung und dem Starenkasten darauf reagiert. "Das hat die Unfallkommission unserem Verkehrsingenieur nahegelegt", so Kasprzik.

Damit ist Ralf Maus einer von rund 60 000 Autofahrern im Kreis Mettmann, die von den stationären und mobilen Messstationen jedes Jahr erwischt werden. "Die Starenkästen wurden nicht willkürlich aufgestellt, sondern sie sollen für die Einhaltung der erlaubten Geschwindigkeit sorgen", erklärt Ralf Hezel vom Straßenverkehrsamt des Kreises.

Dass dabei nicht alle Gehäuse ständig mit den teuren Kameraausrüstungen bestückt sind, ist ein offenes Geheimnis. Und so werden die Kameras, Steuerungsgeräte und Blitzlichter regelmäßig von Standort zu Standort transportiert, über deren Zahl die Kreisverwaltung auch den Schleier des Geheimen legt.

Erkrath: Gruitener Straße, 500 Meter in Richtung Gruiten; Mettmanner Straße zwischen "Cafe Schräglage" und Neanderthal Museum in Richtung Mettmann.

Haan: Flurstraße in Höhe Handelshof/Felsenquelle in Richtung A 46; Ittertalstraße, Ostausfahrt in Richtung Solingen.

Heiligenhaus: Ecke Parkstraße vor Einfahrt "Waldhotel", stadteinwärts und Nordring; Pinner Straße in Hetterscheidt aus Richtung Velbert; Velberter Straße in Hetterscheidt in Richtung Velbert; Ratinger Straße in Hofermühle in Richtung Homberg, bergab;

Hilden: Ostring in beiden Richtungen 300 Meter vor Einmündung Oststraße.

Langenfeld: Jahnstraße Höhe Fußgängerinsel, beidseitig; Haus-Gravener-Straße in Wiescheid, Höhe Parkplatz "Schwanenmühle".

Mettmann, Gruitener Weg, Höhe Verkehrsübungsplatz am Potherbruch; Meiersberger Straße in Obschwarzbach in Richtung Ratingen.

Monheim: Berliner Ring in Höhe Otto-Hahn-Gymnasium in beiden Richtungen; Opladener Straße in Höhe "Am Kieswerk" in Richtung Langenfeld.

Ratingen: Lintorfer Straße in Höhe Abfahrt Industriegebiet in Richtung A 52; Mülheimer Straße; Volkardeyer Straße auf Eisenbahnbrücke, stadtauswärts; Brachter Straße/Bushaltestelle in Homberg in Richtung Ratingen; Ortseinfahrt Hösel aus Richtung Heiligenhaus.

Velbert: Hauptstraße/Bleiberg in Richtung Neviges; Bökenbuschstraße bergab in Richtung Langenberg; Velbert-Mitte, Ecke Poststraße aus Richtung Heiligenhaus; Tönisheide zwischen Ausfahrt Velbert-Mitte und Tönisheide in Richtung Wuppertal.

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