Projektei: Möhren statt Müsliriegel

Mit einem Ernährungsprogramm versucht der Kreis, Kindern gesundes Essen näher zu bringen.

Kreis Mettmann. Viele kleine Kinder erkennen einen Hamburger schneller als eine Himbeere. Was Rote Beete oder Rhabarber sind, und vor allem wie das schmeckt, ist völlig aus den Kinderköpfen verschwunden. Anuschka Mannhardt kennt das Problem. Die Beraterin des Programms "EI - ErnährungsImpulse" versucht in den Kindergärten im Kreis Mettmann, den Kleinen gesunde Ernährung näher zu bringen.

Seit einem Jahr steht im "Abenteuerland" gesundes Essen auf dem Tisch. Laut Dagmar Niechoj, Leiterin des Kindergartens, kommt das bei den Kindern super an. Jeden Morgen essen sie gemeinsam Vollkornbrot, Obst und Gemüse. Fettes wie Butter kommt nicht auf den Tisch. Die wurde durch Tomatenmark ersetzt. Die Folge war, dass einige Kinder zuhause, zur Verwunderung ihrer Eltern, Tomatenmark auf dem Brot haben wollten.

Für den Nachmittag bringen die Kinder selbst Obst mit. Einige Überraschungen halten dabei die unterschiedlichen Kulturen parat. "Bevor ein kleiner Junge eine Passionsfrucht mitbrachte, wusste ich selber auch nicht, wie die von innen aussieht", erzählt Dagmar Niechoj. "Kinder aus dem Orient oder Ostasien erklären den anderen Kindern ihr Obst."

Fünf Euro kostet das gesunde Frühstücksbuffet die Eltern im Monat. Diese ersparen sich nicht nur die Arbeit, ihrem Nachwuchs Frühstück mitzugeben, sondern auch die Diskussionen, was für ein Frühstück es denn heute sein soll.

Die offene Ganztagsschule ist auf dem Vormarsch, die Kinder werden immer häufiger in der Schule essen. Anuschka Mannhardt ist aber optimistisch, dass das gesund von statten gehen wird.

Lebensmittelauswahl Reichlich Brot, Getreide, Kartoffeln, Gemüse und Obst gehören zur kindgerechten Ernährung dazu. Maßvoll sollte mit Milch, Milchprodukten, Fleisch, Wurst, Eiern und Fisch umgegangen werden. Fett, Süßes und Snacks gehören nur ganz selten auf den Speiseplan.

Getränke Kinder sollten täglich ein bis 1,5 Liter trinken. Empfohlen werden Mineralwasser, ungesüßter Früchtetee oder Fruchtsaftschorlen.

Lott Jonn Eine Arbeitsgruppe entwickelte das Projekt "Lott Jonn - Kindergarten in Bewegung". Nach der erfolgreichen Pilotprojektphase im Jahr 2001 verabschiedete die kommmunale Gesundheitskonferenz die Empfehlung, die eine flächendeckende Einführung in den Kindergärten im Kreis sicherzustellen.

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