Neuer Beruf: Unternehmer

Mit 40 Jahren wurde Philip Grobel sein eigener Chef und übernahm eine Firma.

Kreis Mettmann. "Die meisten Firmenübernahmen sind negativ behaftet", sagt Philip Grobel, "viele denken da sofort an Heuschrecken und sorgen sich um ihre Arbeitsplätze." Der gebürtige Wuppertaler übernahm am 1. Juli 2007 die Haaner Maschinenfabrik Rausch vom bisherigen Besitzer Stephan Krebs.

Zu einer solchen Übernahme gehören viele Partner. Neben den Banken, die einen Teil des nötigen Kapitals zur Verfügung stellen, sind Rechtsanwälte, Steuerberater, die Alteigentümer sowie Kunden und Zulieferer beteiligt. "In unserem Falle hat das alles reibungslos funktioniert", zielt Grobel positiv Bilanz.

Die Nachfrage nach den Maschinen übertrifft die Planungen bei weitem. Mitarbeiter wurden reaktiviert, die bereits im Ruhestand waren, und bald soll zum ersten Mal in der Firmengeschichte ausgebildet werden. Der Unternehmer kennt aber auch die Schwankungen der Werkzeugmaschinenbranche und weiß, dass der nächste Abschwung irgendwann kommen wird.

Mit Anfang 40 wollte der Wuppertaler Wirtschaftsingenieur noch einmal eine Veränderung und entschied sich, eine eigene berufliche Existenz zu gründen. Vorher war er in leitenden Positionen bei verschiedenen Unternehmen des internationalen Maschinen- und Anlagenbaus und in einer Unternehmensberatung tätig. "Natürlich trägt man in einem eigenen Unternehmen ein höheres Risiko, aber die Gestaltungsspielräume, die man als eigener Herr im Unternehmen hat, sind besonders reizvoll", sagt Philip Grobel.

Er weiß auch, dass der Unternehmenserfolg in erster Linie von seinen 28 Mitarbeitern abhängt: "Mir macht die Zusammenarbeit hier im Hause große Freude: Viele Kollegen sind schon 20 Jahre oder länger im Unternehmen. Von ihrer Erfahrung und ihrem Können lebt unser Erfolg."

Für die Zukunft wünscht sich Philip Grobel, das Unternehmen als hoch spezialisierten Nischenanbieter noch besser auf den Märkten positionieren zu können. Geholfen hat ihm auf diesem Weg auch der vorherige Unternehmenschef Stephan Krebs: "Wir haben gemeinsam wichtige Kunden besucht, waren zusammen auf der Werkzeugmaschinenmesse EMO, und Stephan Krebs steht uns auch heute noch als Berater zur Verfügung. So ist die Kontinuität gewahrt."

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