Zukunftschance Sprinklertechniker

Beim Tag der offenen Tür im Zentrum für Brandschutztechnik drehte sich alles um den gefragten Job.

Zukunftschance Sprinklertechniker
Foto: Andreas Reiter

Wülfrath. „Ich freue mich, dass wir hier in eine Bestandsimmobilie wieder Leben gebracht haben.“ Karsten Niemann, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung, war gestern als einer der ersten Besucher gekommen. Das Zentrum für Brandschutztechnik (ZfB) ist Anfang August von Velbert nach Wülfrath an die Kruppstraße umgezogen. Nun wurden die neuen Räumlichkeiten im Rahmen eines Tages der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Wirtschaftsförderer nutzte dies, um sich ein Bild zu machen. Er zeigte sich zufrieden, dass die Kalkstadt neben EDB einen weiteren Bildungsträger hat, der für Qualifizierung sorgt.

Zukunftschance Sprinklertechniker
Foto: Ulrich Bangert

Andreas Sprickmann Kerkerinck, ZfB-Kundenbetreuer, über die Aussichten der Absolventen der Qualifizierungsmaßnahme

Zu sehen waren in den Hallen unter anderem Werksmaschinen, die zum Handwerk der Sprinklertechniker gehören — dieser Beruf wird hier als Qualifizierungsmaßnahme angeboten. ZfB-Ausbilder standen Interessierten Rede und Antwort. Bei praktischen Vorführungen konnte es dann auch schon mal lauter werden.

„Wir arbeiten mit der Arbeitsagentur zusammen“, erläuterte ZfB-Geschäftsführer Johannes Steffens. Den Teilnehmern werde die Chance auf eine vernünftige Qualifikation gegeben. Und das mit einer sehr guten Zukunftsperspektibe. „Sprinklertechniker haben ausgezeichnete Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Da sucht der Job den Mitarbeiter“, sagte ZfB-Kundenbetreuer Andreas Sprickmann Kerkerinck. „Von den bisher 21 geschulten Männern haben alle eine Festanstellung. Wir könnten hier pro Tag 50 Leute ausbilden, die hätten alle innerhalb von zwei Wochen einen Job“, ergänzte Johannes Steffens.

Aktuell werden 28 Männer qualifiziert. Warum eigentlich nur Männer? „Ich glaube, es liegt daran, dass es auf Baustellen komplizierter wird, wenn Frauen dabei sind. Sie brauchen eigene Toiletten und Waschräume, vielleicht ist das ein Hindernis“, sagte ZfB-Mitarbeiterin Charline Klatt. In Wülfrath sind Frauen auf jeden Fall willkommen, wie die ZfB-Geschäftsleitung versichert.

Zu den Fast-Absolventen zählt Mohammad Haidari (24). Der Flüchtling aus Afghanistan wird in drei Wochen ausgebildeter Sprinklertechniker sein — und hat schon am Montag die Chance, einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben. „Das Vorstellungsgespräch ist gut gelaufen, ich hoffe, dass es klappt.“ Der verheiratete Vater eines Sohnes ist froh, eine berufliche Perspektive zu haben und fühlt sich wohl in Wülfrath. „Die Menschen sind freundlich zu uns“, sagte er.

Beim Tag der offenen Tür gab es natürlich auch ein kulinarisches Angebot. Gereicht wurden Flammkuchen, Bratwürtchen und vieles mehr. Mutige durften mit der Leiter eines Feuerwehrwagens in 32 Meter Höhe steigen. Radio Neandertal sorgte für die Unterhaltung der Besucher. Ein besonderes Highlight war aber das Kinderschminken. Steffi Sasse verwandelte die Kinder mit kunstvollen Bemalungen in kleine Feen. Emilia (10) war begeistert. „Das ist sehr schön geworden, aber ich kann nicht beschreiben, was es eigentlich ist“, sagte sie. Ihr rechter Unterarm war mit Blättern und Blüten verziert, genau wie ihre Stirn und Wange. Das musste Emilia erst einmal ihrer Mutter zeigen. Zuvor bekam sie aber noch ein Foto zur Erinnerung von Steffi Sasse. Und einen gewagten Plan hatte Emilia auch noch: „Vielleicht traue ich mich, mit der Feuerwehrleiter nach oben zu fahren. Ich weiß es aber noch nicht genau.“

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