Werbegemeinschaft will Autos in der Fußgängerzone

Ein Vorstoß: Um die Händler zu stärken, soll sich die Innenstadt wieder für den Verkehr öffnen.

Werbegemeinschaft will Autos in der Fußgängerzone
Foto: Simone Bahrmann

Neviges. Es ist das Ergebnis eines Krisengesprächs: Nach der angekündigten Schließung von Rossmann und Rewe in der Nevigeser Innenstadt will die Werbegemeinschaft nun eine Öffnung der Fußgängerzone für den Autoverkehr wieder in die Diskussion bringen. „Wir wollten einen verkehrsberuhigten Bereich. Jetzt ist es so ruhig, dass kaum noch Kunden da sind“, sagt Werbegemeinschafts-Sprecher Helmut Wulfhorst. Die Idee wurde bereits an einem runden Tisch zwischen städtischer Wirtschaftsförderung, Vertretern der Politik und der Werbegemeinschaft besprochen. Wulfhorst zeigt sich für den Vorschlag offen: „Wenn das der Preis ist, den wir Zahlen müssen.“

Die Vorstellung ist, die Innenstadt zwischen Busbahnhof und Wilhelmstraße einspurig befahrbar zu machen, so dass vor vielen Geschäften wieder geparkt werden kann. „Die Leute wollen heute einfach vor dem Laden halten, einkaufen und wieder wegfahren“, sagt Wulfhorst. Er stellt sich mehrere neue Parkplätze am Straßenrand vor, die jedoch auf eine Parkzeit von 30 Minuten beschränkt sein sollten. „Das darf nichts für Dauerparker sein“, sagt er. Helmut Wulfhorst weiß, dass dieser Vorstoß umstritten sein wird. „Eine 100-prozentige Zustimmung werden wir da nicht erreichen“, sagt er. Die Stadt teilte auf WZ-Nachfrage mit, dass sie Kenntnis von dem Vorschlag hat, jedoch mit einer Prüfung erst startet, wenn ein entsprechender Antrag in die politischen Gremien eingebracht wurde. Wulfhorst wünscht sich, dass vielleicht sogar schon in einem halben Jahr die Autos am neuen Brunnenplatz vorbeifahren.

Bis dahin hat die Werbegemeinschaft noch ein Ass im Ärmel. Mit einer Bewusstseinskampagne möchte sie den Wert des örtlichen Einzelhandels in den Köpfen hervorheben. Große Plakate an den Geschäften sollen demnächst die Nachricht verbreiten: „Ja, zu Neviges“. Wulfhorst erklärt: „Wie wollen zeigen, dass sich das Leben nicht nur in großen Einkaufszentren abspielt, sondern, dass es die Qualität gerade vor Ort gibt.“

In Sachen Rewe-Nachfolge gibt sich Wulfhorst optimistisch: „Die Wirtschaftsförderung hat uns mitgeteilt, dass sich bereits mehrere Interessenten die Immobilie angesehen haben.“ Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass der Ortskern weiterhin ein Supermarktangebot vorhalten kann. „Auch Rewe hat signalisiert, dass man am Standort Neviges — an anderer Stelle — generell noch interessiert ist“, so Wulfhorst.

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