Weiter Hickhack um GWG-Geschäftsführer

Wolfgang Peetz, Fraktionsvorsitzender der Wülfrather Gruppe, will sich nicht mit dem von CDU und SPD favorisierten Kandidaten Udo Switalski abfinden. Er fordert einen Wohnungsfachmann.

Fraktionsvorsitzender Wolfgang Peetz (l.) und André Herbes auf dem Kirchplatz.

Fraktionsvorsitzender Wolfgang Peetz (l.) und André Herbes auf dem Kirchplatz.

Foto: Andreas Reiter

Wülfrath. „Es geht uns um die Zukunft der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft, die wir mit großer Sorge sehen.“ Wolfgang Peetz, Fraktionsvorsitzender der Wülfrather Gruppe (WG), wirft CDU und SPD nach wie vor Mauschelei und einen „Eiertanz der Fraktionen“ bei der Besetzung der seit acht Monaten vakanten Geschäftsführerstelle vor. Hintergrund ist der SPD-Vorschlag, den zweiten CDU-Fraktionsvorsitzenden Udo Switalski zum Geschäftsführer zu machen, was von den Christdemokraten positiv aufgenommen wurde.

„Das hat schon bei Juan-Carlos Pulido begonnen, der hat lange vor der Existenz der Wülfrather Gruppe als Geschäftsführer der GWG keinen einzigen Stein in Wülfrath verbaut“, sagte Wolfgang Peetz. Dieser von CDU und SPD unterstützte Geschäftsführer habe immer nur Millionen von der Stadt gefordert, um Bauvorhaben zu realisieren. Die Situation sei erst besser geworden, als die Zusammenarbeit mit der Wobau Velbert begonnen worden war und Geschäftsführer André Clasen die Geschicke auch in der Kalkstadt lenkte. „Was immer er getan hat, er hat hier Bauvorhaben wie die Hundertwassersiedlung, das Projekt Halfmannstraße und das ehemalige Bunkergebäude an der Goethestraße angestoßen.“

Wolfgang Peetz, Fraktionsvorsitzender der Wülfrather Gruppe über die Anforderungen an einen neuen GWG-Geschäftsführer

Nun gingen diese Dinge kontinuierlich den Bach runter, weil zu viel Zeit verstreiche, ohne dass die GWG einen starken Geschäftsführer hat. „Für uns ist das Ticket fachliche Kompetenz, wir brauchen einen Wohnungsfachmann“, so der Fraktionsvorsitzende der WG weiter. Er verwies in diesem Zusammenhang auf den den Stadtwerke-Chef Arno Dorando, der als ausgewiesener Energiefachmann einen tollen Job mache. „So einen Fachmann erwarten wir auch für die GWG“, sagte Wolfgang Peetz. Nachsatz: „Wenn Udo Switalski ein Immobilienfachwirt wäre, würden wir hier nicht sitzen.“ Der sei zuletzt aber Geschäftsführer einer Fleischfabrik gewesen. „Wir könnten uns auch eine Doppelspitze vorstellen“, ergänzte André Herbes, „einen Geschäftsführer etwa mit Kämmerer Rainer Ritsche als Bindeglied zur Verwaltung“. Es sollte aber auf keinen Fall ein Politiker sein, so die Einstellung der Wülfrather Gruppe.

Beide Ratsmitglieder kritisierten scharf, dass es immer noch keine Ausschreibung gebe, die außerdem „nur von der Gesellschafterversammlung beschlossen werden darf und nicht in Hinterzimmern“. Wolfgang Peetz bezeichnete in diesem Zusammenhang die Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Bürgermeisterin Claudia Panke, als „von CDU und SPD getrieben“. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Axel Effert und Axel C. Welp, SPD-Vertreter in der Gesellschafterversammlung, hätten das Heft klar in der Hand.

Für Wolfgang Peetz hat der schnellstmögliche Bau von preiswertem Wohnraum absolute Priorität: „Wir brauchen bezahlbare Wohnungen, nicht nur für die anerkannten Flüchtlinge mit Wohnsitzauflage, sondern auch für viele Einheimische.“

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