VHS: Trotz Kürzungen gibt’s mehr Kurse

Mit neuen Angeboten will die Volkshochschule noch mehr Kunden locken, um die Ausfälle bei den Zuschüssen auszugleichen.

Velbert. Weniger Geld für die Volkshochschule Velbert-Heiligenhaus ab dem Jahr 2012: Die beiden Städte haben in einer ihrer letzten Ratssitzungen beschlossen, die Verbandsumlage zu kürzen. Die Konsequenz für die Bildungseinrichtung: Sie wird rund 47 000 Euro pro Jahr weniger zur Verfügung haben. Insgesamt bekommt die VHS dann nur noch rund 278 000 Euro von den beiden Städten. Ein kleiner Zuschuss, hat die VHS doch jährliche Ausgaben von 1,3 Millionen Euro.

Umso erstaunlicher ist, dass die Volkshochschule trotzdem ihr Bildungsangebot erweitert. Und zwar werden im bevorstehenden Frühjahrssemester 700 Unterrichtsstunden mehr (insgesamt 17 001 Stunden) als noch im vergangenen Herbstsemester angeboten.

Warum die VHS so auf die Kürzungen reagiert und nicht wie viele andere vergleichbare Bildungsinstitutionen in einer solchen Situation Angebote kürzt, erklärte am Donnerstag Verbandsvorsteher Michael Beck bei der Präsentation des neuen VHS-Programms: „Wir finanzieren uns zwar über die kommunalen Zuschüssen, Landesmittel- und Drittmittel von Unternehmen, aber auch über die Einnahmen aus den Teilnehmergebühren. Und wir hoffen, dass wir mit dem Mehr an Unterrichtsstunden, auch mehr neue Kunden anlocken, die dann Geld in die Kasse bringen.“

Mehr Unterricht wird beispielsweise für Menschen mit Behinderungen angeboten, auch die Kurse im Bereich Gesundheit und Kreativität wurden ausgebaut. „Besonders beliebt sind aber die Fremdsprachen- und Deutschkurse, weshalb wir hier alleine 200 Unterrichtsstunden mehr als im vergangenen Semester anbieten“, sagte Hermann Flaßpöhler, Leiter der VHS. Er wird im September seinen letzten Arbeitstag haben. Seine Stelle soll demnächst intern ausgeschrieben werden, sagte Beck.

Auch zum Dauerthema „neuer zentraler Standort für die Velberter VHS in der Stadtmitte“ äußerten sich Donnerstag beide. Denn die Zielvorgabe, anstatt drei Häuser zu unterhalten alles unter einem Dach zu haben, gebe es noch, sagte Beck. Nachdem die Pläne, die Bildungseinrichtung im Marktzentrum unterzubringen, im vergangenen Jahr geplatzt sind, wird nach WZ-Informationen in letzter Zeit immer wieder das Hertie-Gebäude als mögliche Immobilie gehandelt, in der die VHS untergebracht werden könnte. „Dazu äußern wir uns nicht. Solche Diskussionen werden sowieso im Rathaus geführt.“

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