Verköstigt statt abgespeist

Am Donnerstag wurde die Mensa der Realschule Tönisheide offiziell eingeweiht. Bezahlt wird dort elektronisch.

Tönisheide. Spinatlasagne, Kartoffel-Mangold-Gratin, knackiger Salat mit Kräuterdressing und Baguette — wer am Donnerstag in der Heinrich-Kölver-Realschule nicht satt wurde, ist selbst schuld. Saskia (11) ist satt geworden und fand das Essen zudem „sehr lecker“.

Die Fünftklässlerin war am Donnerstag mit etwa 30 anderen Mitschülern bei der „Einweihung“ der neuen Mensa dabei. Davon, dass am Tisch nebenan Bürgermeister Stefan Freitag einen Salat mit Baguette probierte, ließen sich die Kinder nicht stören.

Mit der neuen Mensa im Untergeschoss der Aula geht ein langes Provisorium zu Ende — während der Umbauphase waren die Kinder im Schülercafé verpflegt worden. In den Räumen der früheren Schulküche ist ein moderner Speiseraum entstanden.

Mehrere Tische mit schicken Stühlen, bunte Bilder an den Wänden und die blitzende Edelstahl-Essensausgabe. Zwei Menüs stehen zur Auswahl: entweder ein warmes Gericht oder eine große Salatportion mit Baguette. Als Nachtisch gibt es dazu wahlweise und je nach Vorrat ein Getränk oder einen Pudding.

Der besondere Clou der neuen Mensa ist aber das Bestell- und Bezahlsystem. Die Essen müssen im Internet vorbestellt werden — entweder am heimischen PC oder an einem Terminal in der Mensa. So kann der Caterer, das Velberter Unternehmen „Vitamin-Reich“, die genaue Anzahl der benötigten Portionen liefern.

Auch die Bezahlung erfolgt online: Auf einem Konto der Diakonie müssen drei Euro für jedes bestellte Essen vorher eingezahlt werden.

Bei der Essensausgabe müssen die Kinder ihren Schülerausweis mit Strichcode an ein Lesegerät halten, Bargeld ist nicht erforderlich. Zeigt die Anzeige grünes Licht, wurde korrekt vorbestellt und auch bezahlt. Dabei hapert es allerdings noch. „Manche Eltern kommen mit dem System offenbar noch nicht zurecht“, sagte Christiane Helmes, stellvertretende Schulleiterin.

Gesponsert hat die Anlage die Firma Schulte-Schlagbaum. „Wir sind seit fast zehn Jahren als Lernpartner mit der Schule eng verbunden“, sagte Personalleiter Gunar Rusack. Rund 10 000 Euro hat das Online-System für die Mensa gekostet.

„Zurzeit essen nur etwa 25 vorwiegend jüngere Kinder regelmäßig in der Mensa. Die sind das von der Grundschule her gewohnt“, sagte Helmes. Geschmacklich trifft die Mensa offenbar nicht so ganz den Nerv der Älteren. Helmes: „Die wollen am liebsten nur Burger, Döner und Pommes.“ Die stehen aber bei dem Bio-Caterer nicht auf dem Speiseplan. Helmes hofft, dass aber die Jüngeren bei der Stange bleiben.

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