Udo Schmitt wird der neue Pfarrer

Am Sonntag übernimmt der 49-Jährige den Dienst in der evangelische Kirchengemeinde Düssel. Er freut sich über die neue Aufgabe.

Udo Schmitt wird der neue Pfarrer
Foto: Andreas Reiter

Wülfrath. Die Kisten sind noch nicht alle ausgepackt, der Telefonanschluss ist für kommenden Montag avisiert und gestern wurde der Computer geliefert. Udo Schmitt, der neue Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Düssel, ist noch nicht ganz eingerichtet, aber freut sich schon sehr auf seine neue Aufgabe. „Ich habe mich bewusst in Düssel beworben“, sagt er im Gespräch mit der WZ. „Die Gegend ist wunderschön, um hier zu leben.“ Vor drei Wochen war die sechsköpfige Familie in das Pfarrhaus eingezogen, seit dem geht es immer wieder mit Mischlingshündin „Cassy“, die aus einem Tierheim stammt, auf Entdeckungsreise in die nahe Umgebung, etwa zur Düsseler Höhe oder zum Dornaper Mühlenteich. „Die Familie fühlt sich sehr wohl“, sagt Udo Schmitt.

Udo Schmitt, Pfarrer, über seine Arbeit als Notfallseelsorger

Am kommenden Sonntag wird der 49-Jährige um 14 Uhr im Rahmen eines Einführungsgottesdienstes in der evangelischen Kirche als Pfarrer der Gemeinde vorgestellt. Superintendent Jürgen Buchholz wird dies übernehmen. Dabei wird der Pfarrer gefragt, ob er den Dienst annehmen möchte, die Gemeinde wiederum, ob sie Udo Schmitt als Pfarrer haben will. Die Fragen sind freilich obligatorisch, aber nach der Bejahung ist Udo Schmitt der neue Pfarrer in Düssel, vorher nicht. „Im Anschluss gibt es eine Feier im Gemeindehaus, aber ich weiß noch nicht, was passiert. Die Vorbereitungen laufen geheim im Hintergrund“, sagt Udo Schmitt.

Der Pfarrer hat mehrere Zusatzausbildungen absolviert. Udo Schmitt ist zum Beispiel ausgebildeter Notfallseelsorger. „Das habe ich bei meiner letzten Station am Niederrhein drei Wochen pro Jahr gemacht“, beschreibt er einen besonders harten Teil seines Berufes. Notfallseelsorger werden gerufen, wenn Menschen plötzlich sterben und die Familien informiert werden müssen. „Das ist hoheitsrechtlich natürlich Sache der Polizei, aber die ist froh, wenn sie in solchen Fällen einen Notfallseelsorger dabei hat“, erklärt Udo Schmitt. „Man muss sich selber im Griff haben und offen für das Gegenüber sein“, beschreibt der Pfarrer die Voraussetzung für diese Hilfeleistung. Und: „Wenn das Telefon um vier Uhr morgens klingelt, dann klingelt es eben.“

Gottesdienstcoach ist eine weitere Zusatzausbildung von Udo Schmitt. „Man übt mit Menschen, die im Gottesdienst etwas tun oder sagen wollen, ihre Ängste abzubauen“, fasst Udo Schmitt diese Aufgabe zusammen. Das Angebot richtet sich an alle, aber in der Regel werden Lektoren, Presbyter und Ehrenamtler gecoacht. „Pfarrer sind eher selten dabei“, sagt der 49-Jährige. Die Teilnehmer erfahren unter anderem, wie sie den Raum betreten, wie sie sich hinstellen oder wie sie reden — respektive atmen — sollten. „Körperarbeit“ nennt Udo Schmitt dieses Training. Wie man sich am besten hinstellt? „Frontal und offen zur Gemeinde“, sagt Udo Schmitt. Das „dynamische Schrägstehen“ sei eher etwas für Leute, die etwas verkaufen möchten, etwa Politiker.

Nun ist erst einmal Klinkenputzen angesagt, wie es Udo Schmitt nennt. Er will alle Gruppen und Kreise der evangelischen Kirchengemeinde Düssel besuchen — und das sind ein Dutzend. Von den Quellenzwergen über den Erwachsenenkreis bis hin zum Hausbibelkreis. Sein Hauptaugenmerk liegt aber auf der Seelsorge und den Gottesdiensten. Und auf seiner Familie, die seit drei Wochen in Düssel lebt und sich hier sehr wohl fühlt.

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