Telekom baut noch in diesem Jahr das Glasfasernetz aus

Schon im November soll schnelleres Internet in Neviges und Tönisheide verfügbar sein.

Telekom baut noch in diesem Jahr das Glasfasernetz aus
Foto: Archiv/dpa/Deck

Neviges. Die Telekom will noch in diesem Jahr rund 9000 Haushalte in Neviges und Tönisheide ans Breitbandnetz anschließen. Den Bürgern dürfte diese Nachricht in ähnlicher Form bekannt vorkommen: Erst vor zwei Monaten teilten die Stadtwerke Velbert mit, dass sie genau in diesem Bereich ihr Glasfaserkabelnetz bis Oktober 2018 ausbauen wollen. Das Wettrennen ums schnelle Internet in Neviges ist eröffnet.

Doch die Pläne der beiden Anbieter unterscheiden sich. Die Telekom hat einen straffen Zeitplan und will bereits im November dieses Jahres das Netz ausgebaut haben. „Wir starten mit dem Tiefbau in drei bis vier Wochen“, sagte Telekom-Sprecher André Hofmann der WZ. Wo in der Folge demnächst Baustellen in den Ortsteilen entstehen, konnte die Telekom gestern nicht sagen.

Klar ist: Das maximale Tempo beim Herunterladen steigt für einige Kunden auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) und beim Hochladen auf bis zu 40 Mbit/s. Wer wie und mit welcher Geschwindigkeit profitiert, müssen Kunden individuell erfragen. Es gelte die Faustformel: Je näher der Kunde an einem Verteiler wohnt, desto höher ist die Geschwindigkeit, die ankommt. „Bei der Vielzahl der Anschlüsse werden Geschwindigkeiten von 55 bis 100 Mbit/s verfügbar sein“, so Hofmann.

Um das möglich zu machen, verlegt das Unternehmen einige Kilometer Glasfaserkabel und rüstet 65 Verteiler-Kästen an den Straßen auf, damit sie die Vectoring-Technologie unterstützen.

Die Telekom baut dabei nur bis zum Kasten aus. Dort wird das Lichtsignal des Glasfaserkabels in ein elektrisches Signal umgewandelt, damit dieses von dort über das bestehende Kupferkabel zum Kunden geleitet werden kann. Anders gehen die Stadtwerke vor: Sie möchten 9500 Privathaushalte und 300 Gewerbebetriebe direkt ans Breitbandnetz anschließen. Die Stadttochter verlegt dabei das Kabel bis in den Verteilerkasten des jeweiligen Hauses und will dadurch Geschwindigkeiten bis zu 200 Mbit/s erzielen.

Beide Glasfaser-Maßnahmen — die Stadtwerke wollen mit dem Tiefbau im Mai starten — laufen parallel. „Wir sind zwei unabhängige Anbieter“, antwortete Telekom-Sprecher Hofmann gestern auf die Frage nach einem gemeinsamen Ausbau. Und: „Das wird über die Stadt abgestimmt.“ Dort lag gestern nach Auskunft an die WZ weder von Telekom noch von den Stadtwerken ein entsprechender Antrag vor.

So skurril das für den Bürger klingen mag: Im Moment schließt niemand aus, dass zwei Unternehmen ihre Kabel unabhängig voneinander unter die Erde bringen. Für die Nevigeser heißt es also womöglich: doppelte Geschwindigkeit, doppelte Baustellen.

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