„Tauben sind liebenswerte Tiere“

Die Vorsitzende des Tier- und Naturschutzvereins, Brigitta Wöffler, verteidigt die Fütterung der Vögel.

„Tauben sind liebenswerte Tiere“
Foto: Bahrmann

Wülfrath. Im Zuge der hitzigen Debatte wegen der Rattenplage vor allem am Krapps Teich war auch die Fütterung der Tauben am Taubenhaus in die Kritik geraten. Die Vorsitzende des Tier- und Naturschutzvereins, Brigitta Wöffler, kann dies nicht nachvollziehen. „Wir haben vor einer Woche die Fütterung wieder aufgenommen. Wir verwenden wenig Futter, das komplett aufgefressen wird.“ Zudem bleibe man so lange — demonstrativ mit einem Besen in der Hand — stehen, um zu zeigen, dass keine Futterreste hinterlassen werden.

„Tauben sind liebenswerte Tiere“
Foto: B. Wöffler

Brigitta Wöffler, Vorsitzende des Tier- und Naturschutzvereins, über ihr Engagement zum Wohle der Tauben

„Tauben sind liebenswerte Tiere“
Foto: simb

„Die Fütterung der Tauben ist genau an diesem Platz erlaubt, aber nur für Mitglieder des Tier- und Naturschutzvereins“, sagt Brigitte Wöffler. Das habe auch einen guten Grund, da die Tauben auf diese Weise von der Innenstadt ferngehalten werden. Zudem werden im Taubenhaus, wo die Tiere nach Angaben der Vorsitzenden ausschließlich brüten und nicht fressen, die Eier gegen Plastik- oder Ton-Attrappen ausgetauscht, was wiederum die Population reguliert.

Die Tauben haben sich laut Tierschützerin nach der drei Wochen dauernden Fütterungspause schnell wieder an den Standort gewöhnt. Zuvor seien sie allerdings vermehrt in der Fußgängerzone aufgetaucht, um Nahrung zu suchen. „Es ist kein Leben für Tauben, den Dreck von der Straße zu fressen“, sagt Brigitte Wöffler.

Sie appelliert auch an Hausbesitzer, darauf zu achten, den Tauben keine Brutmöglichkeiten an ihren Gebäuden zu geben. „Es gibt leider immer noch zu viele Nistmöglichkeiten in der Stadt“, sagt die Tierschützerin. „Wenn vor einem Haus alles voll Taubenkot ist, sollte ein Dachdecker gerufen werden“, so Brigitta Wöffler.

„Ich liebe Tauben sehr, Tauben sind liebenswerte Tiere“, betont die Tierschützerin. Die Vögel brüteten gemeinsam und seien treu. Dass sie Krankheiten übertragen könnten, glaubt die Tierschützerin nicht: „Es ist nichts bewiesen“, sagt sie zu diesem Thema. Außerdem nehme man bei der Taubenfütterung ohnehin nicht die Hände in den Mund, sondern wasche sie anschließend. Ihr Engagement für die Tauben verteidigt Brigitta Wöffler entschieden: „Wir sind der Tierschutzverein, das sollten die Menschen nicht vergessen.“

Zum Engagement der Tierschützerin gehört es auch, immer wieder verwaiste Taubenküken aufzuziehen. „Wir haben oft kleine Ringeltauben, die wir versorgen“, sagt sie. Sie werden im Keller ihres Hauses behütet. Wenn diese dann aufgepäppelt sind, werden sie in die Freiheit entlassen.

Mit Blick auf den Krapps Teich kritisiert Brigitta Wöffler die unzureichende Pflege des Grüns. „Die Gartenpflege ist zu lange vernachlässigt worden. In den Rosenbeeten wachsen schon wieder Erlen, die so groß wie ich sind“, so Brigitta Wöffler weiter. Sie hofft, dass sich dies bald ändert.

Unterstützt wird die Tierschützerin auch vom Ordnungsamt. „Wir sind froh, dass sich der Verein um das Taubenhaus kümmert“, sagt Leiter Sebastian Schorn, der die positiven Auswirkungen bestätigt. „Die Zusammenarbeit wird genau wie bisher weitergeführt“, versichert Sebastian Schorn.

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